Spitzenthriller aus dem Gerichtssaal
Zum Nägel kauen / 26. Dezember 2010

Richter Rusty Sabich sitzt vor dem Bett seiner Frau – seiner toten Frau. Er sitzt dort über 20 Stunden ehe er seinen Sohn darüber informiert, dass seine Mutter tot ist … Nach diesem dramatischen Prolog beginnt die eigentliche Geschichte gut 17 Monate vorher und wird von den verschiedenen Protagonisten geschildert. Einmal aus Sicht von Rusty Sabich, einmal aus Sicht einer jungen Frau names Anna, einmal aus Sicht des Sohnes, dann des Staatsanwalts. Auf diese Weiser verknüpfen sich die Ereignisse und steuern auf das Ende zu, dass dann ganz anders ist als erwartet. Unterstützt wird dieser Schreibstil durch eine Zeitleiste am Kopf jedes Kapitels, die ersichtlich macht, zu welchem Zeitpunkt dieses oder jenes Ereignis stattfand, das letztendlich zu einem Jahrhunderprozess führen wird, und genau das ist es, was dieses Buch so spannend macht: Es ist als würde man zwei Gewitterzellen sehen, die sich nähern, um sich an einem bestimmten Punkt zum Jahrhundert-Unwetter zu vereinen. Ich habe die Vorgeschichte „Aus Mangel an Beweisen“ nicht gelesen, was nicht unbedingt ein Nachteil ist, weil man trotzdem erfährt, warum Richter Rusty Sabich und Staatsanwalt Tommy Molto eine gewisse Hass-Liebe verbindet. Allerdings zieht sich eben diese Vorgeschichte wie ein roter Faden durch das Buch und man…

Gute Gefühle können zur Gewohnheit werden …
Für die Seele / 26. Dezember 2010

… das ist nur eine von vielen „Lebensweisheiten“, die der Autor für uns parat hat. Das Schöne daran ist, dass man diese Sätze einfach annehmen kann, weil sie eben nicht wie eine Weisheit daherkommen, sondern ganz beiläufig geschrieben stehen. Eckart von Hirschhausen hat mit seinem Ratgeber einen Spagat geschafft. Er hat ein Buch zu einem Thema geschrieben an dem sich andere schon die Zähne ausgebissen haben, eben WEIL er es locker angegangen ist. So ist die Grafik des Buches schon eine Besonderheit für sich. Der Autor selbst fordert uns dazu auf, das Buch zu benutzen – also die darin enthaltenen Bastelbögen rauszuschneiden und zu verwenden. Darüber hinaus portioniert er das Thema Glück in Bereiche, in denen sich jeder da oder dort wiederfindet. Vom Glück, das man mit anderen teilt, über das Glück, das per Zufall kommt bis zum Glück, das durch Nichts-Tun entsteht: der Blickwinkel auf ein und das selbe Thema ist immer ein anderer und die Perspektiven sind oftmals überraschend. Ein Satz hat es mir ganz besonders angetan: „Auf die Dauer nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.“ – Na bumm: wer da noch finster denken kann ohne ein schlechtes Gewissen zu haben … Da kam mir der…

Mein Leben geschieht, ob ich mir nun Sorgen mache oder nicht …
Zum Heulen / 26. Dezember 2010

Es ist eine ganz besondere Reise auf die wir uns mit Henry N. Brown begeben: Zum einen eine Reise durch die Zeit – beginnend mit der Geburtsstunde des kleinen Bären mit „annähernd brauner Farbe“ im Jahr 1921. Zum anderen eine Reise durch viele Länder Europas beginnend mit dem viktorianischen England über das kriegerische Deutschland bis hin zu Ungarn kurz vor dem Fall des eisernen Vorhangs. Aus den Augen eines Bären betrachtet erleben wir dabei nicht nur eine ganz besondere Studie der menschlichen Seele – wer sonst kommt so nah an die Gefühle eines Menschen ran, als ein Teddybär – wir erleben auch Schicksale, die berühren, An- und Einsichten, die uns nachdenklich machen können und nicht zuletzt: wir erleben, was die Liebe ist – für Menschen und für Teddybären! Das Buch werden jene mögen, die „Lachen und Weinen“ in einer Geschichte vereint wissen wollen. Es ist manchmal brutal, weil das Leben nicht in Watte gepackt ist. Es ist manchmal herzlos, weil das Leben auch Enttäuschungen bereithält. Es steckt voller Überraschungen, weil das Leben eben keine geradlinige Autobahn ist. Es steckt voll Liebe, weil die Geschichte des Bären einen ganz besonderen Schatz in sich birgt … Das Buch ist ein absolutes Highlight!…