Dieses Buch macht aus keinem Atheisten einen Gläubigen

24. Januar 2011

In diesem Interviebuch steht der Papst persönlich Rede und Antwort! Keine kritische Frage wird ausgelassen, vom Kindesmissbrauch bis zu den Kirchenaustritten werden unliebsame Themen ebenso erörtert, wie die persönlichen Ziele des Papstes, der unter seinem weltlichen Namen Joseph Ratzinger eine Buch über den Menschen Jesus geschrieben hat.
Und doch will keine Freude beim Lesen aufkommen. Als kritischer Gläubiger wartet man vergeblich auf eine Art „Erlösung“, die Wort, die der Papst spricht, dringen nicht durch, weil sie sich viel zu viel an der Oberfläche bewegen. Dies ist zum Teil auch die Schuld des Autors, der immer wieder Fragen stellt, in denen die Antworten bereits aufgelegt sind. Oftmals ist da zu lesen, dass der Papst sagt „Da gebe ich Ihnen recht“.
Auch wenn der Autor vermutlich der Welt damit einen Gefallen tun wollte, indem er kircheninterne Probleme zur Sprache bringt, so frage ich mich, ob diese Fragen am Ende irgendetwas bewirken?
Aus meiner Sicht ist dieses Buch eine vertane Chance – hier hätte sich der Papst, als Vertreter Christi wahrlich profilieren können, vielmehr hat er sich allzu weltlich und von alltäglichen Problemen überhäuft gezeigt.
Ich habe das Buch nicht schlecht gefunden …. aber ich bin unzufrieden!
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Trotzdem waren ein paar ganz gute Sätze zu finden:
„Die Wahrheit als unerreichbar abzutun ist regelrecht zerstörerisch.“
„Die Weltgeschichte ist ein Kampf zwischen zweierlei Formen der Liebe:
der Liebe zu sich selbst – bis zur Zerstörung der Welt; und der Liebe für den Anderen – bis zum Verzicht auf sich selbst.“
„Das Einfach ist das Wahre – und das Wahre ist einfach. Die Problematik besteht darin, dass wir vor lauter Wissen die Weisheit nicht mehr finden.“

Licht der Welt
von Papst Benedikt XVI, ISBN: 978-3451325373

2 Comments

  • SA-M-T 24. Januar 2011 at 11:54

    Liebe Hilda,
    nicht du das, der Papst hätte ja auch einfach „ausbrechen“ können und die Antworten geben, die notwendig gewesen wären. Vielmehr hat er sich aber einfach leiten lassen und das finde ich schade.
    Liebe Grüße
    Sandra

  • Hilda 24. Januar 2011 at 11:46

    Schade, dass dieses Buch nicht mehr hergibt. Ich sehe das auch so: Es liegt sehr vieles am Interwiewer und was er dann daraus macht, bzw. wie sehr er nachhakt ….

    Liebe Grüße
    Hilda