Eine Hommage an das Lesen

18. Januar 2011

Daniel Pennac beschreibt sich hier selbst. Lange Zeit als Lehrer tätig, erkannte er eines Tages, dass dem Verb „lesen“ der Imperativ ebensowenig zuträglich ist, wie dem Wort „lieben“. Er änderte daraufhin seine Vorgehensweise und sein ganzes Denken – mit Erfolg. Seine Schüler fanden Gefallen an Literatur.
Das Buch mag jenen besser gefallen, die sich ein wenig in der französischen Literatur auskennen, denn von dieser ist oft die Rede. Aber auch alle anderen werden darin fündig, nicht zuletzt wegen der 10 Rechte des Lesers, die sich wie die 10 Gebote ausmachen:

1) Du hast das Recht, nicht zu lesen.
2) Du hast das Recht, Seiten zu überspringen.
3) Du hast das Recht, ein Buch nicht zu Ende zu lesen.
4) Du hast das Recht, das selbe Buch noch einmal zu lesen.
5) Das hast das Recht, irgendetwas zu lesen.
6) Du hast das Recht, den Roman als Leben zu sehen.
7) Du hast das Recht, überall zu lesen.
8) Du hast das Recht, herumzuschmökern.
9) Du hast das Recht, laut zu lesen.
10) Du hast das Recht, zu schweigen.

Ein besonders schöner Absatz aus dem Buch: „Lesen ist kein kommunikativer Akt. Mehr noch: wir brauchen nach dem Lesen die Zeit für die „Destillierarbeit“, bevor wir in Wort darüber sagen können. Das Schweigen ist der Garant für das intime Verhältnis zum Buch. Wir haben gelesen und wir schweigen. Wir schweigen, WEIL wir gelesen haben.“

Wie ein Roman
von Daniel Pennac, ISBN: 978-3462033908

One Comment

  • Julia 18. Januar 2011 at 11:52

    Hört sich nach einem wunderbaren Buch über das Lesen an!