Absolut trashige Wiedergeburt

14. Mai 2011

Der erste Absatz de Buches klingt ja noch recht lustig: „Sie glauben an Wiedergeburt? Das tat ich bislang auch. Aber ich habe meinen Glauben verloren. Ich habe meinen Glauben an das System verloren. Irgendetwas ist schiefgelaufen bei meiner Reinkarnation …“
Nun: der Ich-Erzähler entpuppt sich als Seele, die in einem T-Shirt wiedergeboren wird und fortan das Leben der Menschen eben von einer anderen Perspektive erlebt.
Doch nach 51 Seiten habe ich das Buch verärgert beiseite gelegt. Was war passiert? Nun es mag klar sein, dass man sich als T-Shirt nicht unbedingt auf der höchsten Daseinsstufe befindet, aber muss es deswegen gleich dermaßen in den Keller gehen? Nach wochenlangem Rumliegen in einer Textilschütte, wie T.Shirt von einem Typen gekauft und erlebt auch schon bald was sein neuer Besitzer so treibt. T.Shirt verfolgt die Sexszenen mit der neuen Freundin aus dem Schrank heraus (gähn) wird von der Freundin als Pyjama benutzt (Männertraum) und schließlich von seinem Besitzer in einer Plastiktüte mitsamt den Körpergerüchen der Frau konsveriert! (geht’s noch tiefer?) Bei nächstbester einsamer Gelegenheit holt ihn sein Besitzer schießlich wieder aus dem Schrank um … mit T.Shirts konserviertem Frauengeruch zu onanieren (für Männer vermutlich irrsinnig witzig). Ach ja, und dann kommt noch ein Freund zu Besuch, setzt sich auf T.Shirt, um dort (natürlich) einen Furz abzulassen.
So.
Wer jetzt noch Lust hat, soll sich das Buch kaufen. Beim schnellen Querlesen hab ich festgestellt: Das Niveau wird nicht mehr höher, sondern hält sich hartnäckig weit unter der Gürtellinie.

Es gibt immer wieder Bücher am Markt, die das Thema Wiedergeburt auf witzige Art rüberbringen. Allen voran David Safiers „Plötzlich Shakespear“, das ein WIRKLICH gutes, niveauvolles und lustiges Buch ist.

Das hier ist meilenweit davon entfernt.

Mein Leben Nummer 9
von Peter Aigner, ISBN: 978-3-99022-002-3

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