In dieser Welt garantiert der Anstand nicht den Erfolg

4. Mai 2011

… Bereits im Prolog des Buches macht der Autor unmissverständlich klar – wer sich in diesem Buch Gerechtigkeit erhofft, wird enttäuscht werden. Denn – so Rudolf Taschner – Gerechtigkeit ist eine vom Menschen geschaffene Vorstellung des Zusammenlebens, der Verteilung. Die Natur selbst hat keine zielgerichteten Willen, ergo kümmert sie sich wenig um so ein schwer zu beschreibendes Gefühl wie Gerechtigkeit.
„Die Natur ist nicht gerecht. Sie ist aber auch nicht ungerecht. Das wäre sie nur, wenn sie ungerechte Unterschiede schaffen WOLLTE.“

In 8 Kapiteln beleuchtet der Autor auf erfreulich einfache und allgemein verständliche Weise die Zusammenhänge von Gerechtigkeit und zeigt unter anderem auf, wie sehr sich dieser Begriff auch in den Jahrhunderten gewandelt hat.
Gerechtigkeit unter den Geschlechtern, in den Generationen, im Geschäft, im Gesetz, im Gewissen … in alle diesen Verbindungen wird klar, was im Titel steht – Gerechtigkeit siegt – aber nur im Film.

Das Buch wird jenen gefallen, die sich gerne mit Gesellschaftsfragen (und das ist eine!) auseinandersetzen. Es ist gut lesbar und bedarf weder großartiger Vorkenntnisse noch eines Mathematik-Studiums (auch wenn der Autor als brillianter Mathematiker berühmt ist). Dank der relativ kurzen „Geschichten“ innerhalb der einzelnen Kapitel ist es zudem sehr kurzweilig, regt zum Nachdenken an und ist aufgrund der breiten Thematik durchaus allgemeinbildend.

Gerechtigkeit siegt – aber nur im Film
von Rudolf Taschner, ISBN: 978-3711000040

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