Es ist ungleich erfüllender mit seinem alten Leben ins Reine zu kommen, als ein ganz neues zu beginnen …

15. Juni 2011

Virginia Ironside ist 65 und kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Zeit ihres Lebens war sie als Schriftstellerin und Journalistin tätig und mit 60 hat sie das wohl beste Buch ihres Lebens geschrieben: „Nein ich will keinen Seniorenteller“ – das fiktive Tagebuch der Marie Sharp, das uns Einblicke in das chaotische, aber unglaublich sympathische Leben einer Frau gab, die in Kürze ihren 60. Geburtstag feiern wird und beschließt die letzten Monate bis zum „Big Bang“ zu dokumentieren. Viel autobiografisches ließ sich damals hineininterpretieren.
5 Jahre später folgt der nächste Band „Nein ich geh nicht zum Seniorentreff“. Diesmal jedoch handelt es sich nicht um eine Geschichte einer erfundenen Person, sondern es ist die Autorin selbst, die zu uns spricht. Und – leider! – ist dies nicht ganz so lustig und unterhaltsam, wie der erste Band. Zwar kann man sich immer noch phasenweise köstlich amüsieren, jedoch erkennt man jetzt schon eine gewisse „Alterssteifheit“ – auch im Schreiben. Es handelt sich hierbei also eher um eine Art Ratgeber für 65+, ein Sammelsurium an Gedanken zu verschiedenen Themen, die in manchmal ziemlich kurzen Absätzen behandelt werden. Ein rechter Lesefluss kommt da nur begrenzt auf.

Wer also das 1. Buch gelesen hat und – so wie ich – begeistert war, sollte sich auf eine latente Enttäuschung gefasst machen. Es schreibt zwar die selbe Person, der sprühende Wortwitz ist jedoch in den 5 Jahren ein wenig verloren gegangen, bzw. er beginnt sich thematisch zu wiederholen.

Nein ich geh nicht zum Seniorentreff
von Virginia Ironside, ISBN: 978-3442312573

Nein, ich will keinen Seniorenteller

von Virginia Ironside, ISBN: 978-3442311019

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