Unglaublich bedeutungsloses Buch

15. August 2011

Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, was Philipp Pullman am Klappentext meinte als er von einem „Genuss – kraftvoll und eindringlich“ sprach. Auch die Frage „Könnte diese Geschichte dein Leben retten?“ kann man als Leser getrost mit Nein beantworten. Worum geht es in dem Buch?
Meg ist eine mehr oder weniger erfolgreiche Schriftstellerin, die sich zu Beginn mit Rezensionen und Work-Shops über Wasser hält, bis eines ihrer Romane als Filmvorlage dienen soll und somit der Geldregen ins Haus steht. Liiert ist sie mit einem totalen Versager, der in keiner Sekunde in diesem Buch sympathisch rüber kommt – kein Wunder, dass Meg ihn also beizeiten verlassen wird. Dann ist das noch eine unerfüllte Liebe zu einem 20 Jahre älteren Mann, eine Freundin, die mit ihrer Affäre zu tun hat, der verrückte Bruder ihres mittlerweile Ex-Freundes, der von seltsamen Neurosen geplagt wird und nicht zuletzt das Buch eines Autors, der eine These über die Unsterblichkeit aufstellt, die wohl keiner so richtig zu verstehen vermag. Kurzum: es geht um alltägliche Langeweilereien, wie etwa das Sockenstricken, das Spazierengehen mit dem Hund und zwischendrin geht es um Romanstrukturen und mehr oder weniger geheimnisvolle Dinge, die aber nie so richtig zu Ende erzählt werden. Highlight dieses Buches ist die Erkenntnis, dass es im Jahr 1898 einen Schriftsteller gab (Morgan Robertson), der ein Buch mit den Titel „Titan“ veröffentlichte. Darin ging es um ein Schiff, dass auf einen Eisberg prallt und mitsamt den Passagieren versinkt, weil zuwenig Rettungsboote an Bord sind – wahrhaft prophetisch also, wenn man bedenkt, dass die Titanic 1912 vom Stapel lief. Für dieses Wissen bin ich gerne bereit meine Wertung anzuheben.

Interessant ist der Begriff Apophämie, der in diesem Buch vorkommt. Dabei handelt es sich um die Wahrnehmung bedeutsamer Zusammenhänge, wo gar keine sind. Vielleicht ist das das Geheimnis dieses Buches?

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