Mindestens 100 Seiten zuviel

11. Januar 2014
Der Job von Bobby Dollar fasziniert. Als Anwaltsengel kämpft er nämlich in Menschengestalt um die Seele, die unmittelbar nach dem Tod eines Menschen gegen die dunkle Seite verteidigt werden muss. Gelingt seine Verteidigung, darf die Seele in den Himmel aufsteigen, war der Mensch Zeit seines Lebens ein mieser Typ, dann steht das Tor zur Hölle weit offen. Eines Tages jedoch kommt er zu einem Todesfall bei dem die Seele schlichtweg verschwunden ist. Die Dämonen der Finsternis vermuten einen Trick des Himmels, die Engel verdächtigen die Höllenfürsten dieser üblen Tat. Und Bobby Dollar gerät mitten hinein in das Duell Gut gegen Böse, wobei sich schon bald herausstellt, dass diese klassische Schwarz-Weiß-Einteilung vielleicht nicht mehr ganz richtig ist …
Die Idee von Tad Williams war anfangs rechts unterhaltsam zu lesen. Die Welten Himmel und Hölle, das Dazwischen, der ewige Kampf Engel vs. Dämonen. Doch leider verstrickt sich der Autor auf langen Strecken immer wieder in ein und dieselben Fragen, die er dem Protagonisten in den Mund legt. Die Geschichte kommt einfach nicht vom Fleck und mit der Zeit beginnt man diese Fragen, die sich Bobby Dollar ständig selber stellt zu überlesen, wird schlampig. Würde man gut 100 Seiten raus streichen aus dem Buch, wäre es vermutlich ungleich spannender und der Weg zu einer Fortsetzung wäre dennoch möglich. So aber hat der Autor nur sein „Soll“ erfüllt, damit es nach einem fetten Schmöker aussieht.

Die dunklen Gassen des Himmels
von Tad Williams, ISBN: 978-3-608-93834-0

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