Weit unter den Erwartungen

16. März 2014
Nick Dunne ist seit 5 Jahren mit Amy verheiratet. Just an ihrem 5. Hochzeitstags verschwindet seine Frau spurlos und alles deutet auf ein Gewaltverbrechen hin. So nach und nach stellt sich jedoch heraus, dass nicht alles so ist, wie es scheint…
Als Thriller des Jahres wurde das Buch gefeiert, als absolutes Highlight und genau darum hab ich es mir auch gekauft. Doch am Ende ist es nichts anderes als ein mittelmäßiger Psychokrimi, der von zwei Perspektiven aus geschrieben wird. Einmal sind es die Erinnerungen von Nick, dann wieder die Tagebucheinträge von Amy. Beides liest sich dermaßen trivial, dass man sich manchmal schon fragen muss, ob das jetzt echte Schriftstellerkunst ist. Noch dazu, wo es – wie in so vielen Büchern der Gegenwart – immer wieder um Sex geht, um sexuelle Gewalt, und alles muss natürlich beim Namen genannt werden. Ich frage mich echt, ob es überhaupt noch einen Schriftsteller gibt, der ein gutes Buch schreiben kann, ohne das F-Wort zu verwenden? Von subtil kann hier keine Rede sein und das Ende selbst lässt mich auch nicht gerade erschaudern. Hab schon schlechteres gelesen, das ich besser bewertet habe – einfach deshalb, weil hier so ein Hype um nichts gemacht wird.

Gone Girl
von Gillian Flynn, ISBN: 978-3-50-10222-9

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