Von garstigen Feen

5. Mai 2014

Als Bartholomew und seine Schwester Hettie eines Tages aus dem schmierigen Fenster ihres Hauses in der Krähengasse beobachten, wie eine anmutige Dame das Anwesen auf der gegenüberliegenden Straßenseite betritt ahnen sie schon, dass etwas seltsames zugange ist. Denn dort, im Haus gegenüber, wohnen Lebewesen der selben Gattung wie sie selbst: Mischlinge. Halb Mensch, halb Fee gelten sie allgemein als hässlich und wertlos und es ist auch kein Zufall, dass sie in New Bath wohnen, jenem Stadtteil, der auf den Ruinen der altehrwürdigen Stadt Bath errichtet wurde – damals als der Krieg zwischen Feen (auch genannt Sidhe) und Menschen geschlagen war. Zeitgleich entdeckt ein junger Mann, der dem Londoner Parlament angehört, dass ausgerechnet der Justizminister, ebenfalls ein Sidhe, ganz offenbar in dunkle Machenschaften verwickelt ist, die irgendetwas mit New Bath zu tun haben … Bald schon verdichten sich die Anzeichen, dass etwas Großes, Unheilvolles im Gange ist, etwas, dass das altehrwürdige London dem Erdboden gleichmachen wird.
Stefan Bachmanns Debütroman ist eine großartige Mischung aus realer Welt einer Zeit, in der Maschinen gebaut wurden und einer Fantasiewelt, in der Feen, Grünhexen, Gnome und mechanische Vögel ihre Daseinsberechtigung haben. Doch nicht nur das! Der Roman ist auch in einer ausgesprochen feinen Sprache geschrieben, einer Sprache, mit man einem 18jährigen (!) gar nicht zutrauen würde. Ich bin mehr als begeistert und freue mich auf die Fortsetzung.

Die Seltsamen
von Stefan Bachmann, ISBN: 978-3257068887

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