„Was sich im Wissen der Wissensgesellschaft realisiert, ist die selbstbewusst gewordene Bildungslosigkeit.“
Zum Nachdenken / 14. Juli 2014

Nein das Buch ist nicht polemisch. Und es ist auch keine Anklage. Es ist vielmehr eine sehr sachliche, wenn auch manchmal mit Augenzwickern dargebotene, Bestandsaufnahme von „Allem, was man wissen muss“ über „PISA“ bis hin zur Bildungsreform und seinen Blüten. Konrad Paul Liessmann beschreibt die gegenwärtige Auffassung von Bildung und Wissen und der Umgang damit. Sein größter Kritikpunkt dabei ist, dass Bildung bzw. Wissen, nicht mehr um seiner selbst Willen, bzw. um der Erkenntnis willen, angeeignet wird, sondern dass es nur noch darum geht, wie man damit Geld macht, das Ranking verbessert oder Optimierungen vornehmen kann. Studieren und Forschen mit dem Zwecke den Geist zu bilden, dafür ist weder Zeit noch genug Ressource vorhanden. Wissensmanagement, so der Autor ist die abstruseste aller Ausgeburten der Neuzeit, vor allem dann, wenn sie altes Wissen, das Bildungsvermächtnis sozusagen, so behandelt, als wäre es der letzte Dreck. Der heutigen Wissensgesellschaft geht es nur noch darum, Wissen wie ein Produkt zu behandeln, das man aufbewahrt, verteilt, weitergibt. Von Erkenntnis ist keine Rede mehr, geschweige denn die Zeit dazu eine solche zu erlangen. Zugegeben: das Buch ist nicht gerade einfach zu lesen, ja es schleift ein wenig das Gehirn, welches mitunter so verschachtelte Sätze, wie sie…