Weil man etwas dagegen tun sollte

20. Mai 2016
Bildschirmfoto 2016-05-07 um 11.35.08Eigentlich wäre es zum totlachen, wenn es nicht so traurig wäre. Das Buch von Andreas Hock, der wie ein Don Quichote gegen die Verluderung der Sprache ankämpft, ist überaus unterhaltsam. Zumindest für jene, denen die Sprache an sich egal ist, weil sie ja nur etwas ist, mit dem man dem anderen sagen kann, dass er die Schnauze halten soll. Der kleinen Gruppe an Sprachgalliern, die in einem einsamen Dorf vehement dagegen ankämpfen von einer Heerschar an Analphabeten und Sprachspastikern überrannt zu werden, bleibt der Lacher aber vermutlich da und dort im Halse stecken. Oder aber, sie spüren schon die aufkeimende Depression, die sich ab der Mitte des Buches ankündigt. Doch nein, wir wollen fröhliche bleiben: ja, es macht Spaß dem Feldzug des Autors zu folgen und seinen durch die Bank stichhaltigen Argumenten „weil wir zu zwitschern begonnen haben“, „weil wir alles abkürzen wollen“, „weil wir Döner nur mit scharf essen“ …., nickend zuzustimmen.
Und am Ende des Buches darf man sich dann über eine illustre Zahl an Wörtern erfreuen, die auf der Liste der bedrohten Arten stehen. Erfreuen deshalb, weil sie im Kontext der neusprechenden Sager geradezu ein Brüller sind.
Bin ich denn der Einzigste hier, wo Deutsch kann
von Andreas Hock, ISBN: 978-3-86883-443-7

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