Am Besten kann man das Böse bekämpfen, in dem man ihm keinen Zugang gewährt.

15. August 2016
Bildschirmfoto 2016-08-15 um 12.25.07Bevor jetzt manche jubelnd aufspringen und „Ausländer raus“ schreien, sei gesagt, dass dies kein Vorschlag für die Flüchtlingskrise ist. Vielmehr ist es einer von vielen philosophischen Vorschlägen, die Frieder Lauxmann bringt, um dem Bösen an sich die Stirn zu bieten. Und dass dieses Böse sich mannigfaltig zeigt, ist offenkundig. Zunächst jedoch bietet der Autor einige Grundsatzthesen, was das „Böse“ denn eigentlich sei, und wie es sich offenbart. Dabei spannt sich der Bogen von Adam Und Evas Sündenfall bis hin zur Wirtschaftskrise 2008.
Das „Böse“ als Sammelbegriff für alles Übel dieser Welt, offenbart sich im Zwischenmenschlichen genauso wie im Umgang mit unserem Planeten. Es mag ab und zu als personifiziertes Übel auf der Welt wandeln, findet jedoch auch anderweitig einen Weg, um die Menschen zu entzweien.
Der Versuch, das Böse an sich zu beschreiben, muss lt. Frieder Lauxmann scheitern, denn „wir können nur die Ahnung ergreifen, nicht die eigentliche Substanz. Wir ahnen und spüren das Geistige – also auch das Böse – dürfen es jedoch nicht in eindeutige Worte kleiden, sonst zerstören wir die Substanz unserer Vorstellungen.“
Wer also in Zeiten wie diesen erkennt, dass das Böse gerade im Begriff ist die Oberhand zu gewinnen, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt, nicht zuletzt, um auch Gegenstrategien aufzustellen. Denn eines ist klar: man kann das Böse nicht besiegen, wohl aber in die Schranken weisen. Frei nach dem Motto: „Wer sich aufmacht, das Böse zu vernichten, sollte lieber zuhause bleiben und nachforschen, wo es in ihm selbst steckt. Dort finden die schwierigsten Kämpfe statt.“

„Vom Umgang mit dem Bösen“

von Frieder Lauxmann

ISBN 978-3-423-34803-4

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