Ein Plädoyer für einen humanen Tod

28. Dezember 2016

bildschirmfoto-2016-12-28-um-22-46-26Terry Pratchett, seines Zeichens Erfinder der Scheibenwelt und der unzähligen daraus resultierende Romane, hat schon in seinem ersten Buch dem Tod eine wichtige Bedeutung beigemessen. Er ist nicht einfach nur der Sensenmann, sondern voller Gefühle und manchmal auch Zweifel. Und zugegeben: in den Scheibenwelt-Romanen ist der Tod, der gerne in GROSSBUCHSTABEN spricht, auch noch ausgesprochen unterhaltsam.

Im März 2015 hat der Tod den Autor selbst geholt, nachdem er an einer heimtückischen, frühzeitigen, aggressiven Form von Alzheimer erkrankt war. Es ist anzunehmen, dass der Autor still und heimlich mit dem Gevatter einen Deal vereinbart hat, der in etwas so gelautet haben dürfte: „Du brauchst mich nicht zu holen, es genügt, wenn du die Tür einfach nur aufmachst und das Licht im Gang brennen lässt. Ich komme von alleine.“ Denn genau darum geht es in dem letzten Büchlein, das Terry Pratchett veröffentlicht hat. Es handelt sich dabei eigentlich um eine Rede, die er halten sollte und die er zum Anlass nahm, um über den Tod und der Chance auf Sterbehilfe sprach. Und tatsächlich haben seine Worte, die im Jahr 2010 von BBC aufgezeichnet wurden auch Wirkung gezeigt. In England entbrannte eine neue Diskussion darüber, ob und in welcher Form Sterbehilfe möglich sein sollte.
Man kann dem Thema skeptisch oder positiv gegenüber stehen, es lohnt sich allemal die letzten Worte Terry Pratchetts zu lesen, auch wenn diesmal nicht allzuviel zum Schmunzeln darunter zu finden ist.

Dem Tod die Hand reichen, von Terry Pratchett, ISBN 978-3-442-54781-4

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