Who want’s to live forever?

22. Januar 2017

Bildschirmfoto 2017-01-22 um 10.34.28Ben Kari arbeitet in einem Unternehmern, das sogenannte „Ewige“ verifiziert. Ewige – das sind Replikate von verstorbenen Menschen, die echt wirken, im richtigen Leben agieren und kommunizieren und mit anderen Menschen zusammenleben. Dass es „nur“ Replikate sind erkennt man daran, dass sie nichts essen oder trinken und dass man sie nicht berühren kann. Auch in der Kommunikation gibt es Einschränkungen: Ewige sprechen nicht über den Tod bzw. den Umstand, wie sie im echten Leben zu Tode kamen. Und: man kann sie – Vampiren gleich – weder im Spiegel noch auf Videoaufzeichnungen sehen. Dennoch leben die Menschen in dieser fiktiven Zukunft mit sogenannte Lebenstrackern, die ihr Dasein detailgenau aufzeichnen, sodass der Ewige, der eines Tages ihren realen Platz einnimmt, möglichst authentisch ist. Was die wenigsten wissen: man kann die Programmierung der Ewigen modifizieren. So wurde dem neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten – JFK – ein bisschen etwas vom Charakter Jimmy Carters hinzugefügt. Ja, die Menschen wählen sogar Ewigen zu ihren Anführern, sie scheinen die besseren Menschen zu sein. Eines Tages erhält Ben Kari einen heiklen Auftrag. Marlene Dietrich – die Ewige – ist verschwunden. Und es steht der Verdacht im Raum, dass sie Selbstmord begangen hat. Eine Tatsache, die bei Ewigen, die ja über den Tod nicht sprechen – defakto unmöglich ist. Ben begibt sich auf Spurensuche und muss schon bald feststellen, dass die Ewige Marlene Dietrich ganz offenbar mehr konnte als andere: sie ist nämlich auch für den Bruchteil einer Sekunde auf einem Überwachungsvideo zu sehen! Kann es sein, dass Ewige beginnen physisch zu werden? Und was würde das für die Welt bedeuten?  Und: wenn Ewige nun physisch werden, werden sie dann auch sterblich? Ben’s Suche lässt ihn immer tiefer eindringen in die Welt von Inmortality, jenem Konzern, der die Ewigen produziert.
Der Debütroman von Jens Lubbadeh ist ein hervorragendes Stück Science Fiction mit außerordentlich kreativen Ideen. Es ist ein Blick in eine mögliche Zukunft, basierend auf dem, was heute schon alles möglich ist, beispielsweise die Tatsache, dass wir all unsere Daten bis hin zu Gesundheitschecks in einer Cloud speichern. Warum also sollte es nicht eines Tages möglich sein, daraus ein Duplikat seiner Selbst ins Leben zu rufen?
Wer spannende Zukunftsszenarien mag, die immer noch auf unserer Erde und in unserer Gesellschaft passieren, wird mit diesem Buch seine Freude haben.
Dave Eggers „The Circle“ könnte die Vorgeschichte sein!

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