Traut man sich das heute überhaupt noch? Laut nachzudenken?

17. Mai 2017
Hans Rauscher ist vielen bekannt als Journalist des Standard. Es ist Vertreter jener Journalistenzunft, die noch Wert darauf legt, dass Fakten doppelt und dreifach auf den Wahrheitsgehalt geprüft werden, bevor sie in einem Medium erscheinen. Dass man aber mittlerweile vieles unter dem fadenscheinigen Argument der „Political Correctness“ nicht mehr sagen darf, obwohl es den Fakten entspricht, das ist etwas mit dem Hans Rauscher seine Probleme hat. Darum hat er auch dieses Buch hier geschrieben, dass sich mit lauter heißen Eisen befasst. Allem voran ist das Thema der Zuwanderung ein roter Faden im Buch, ist sie doch der Grund für ganz vieles, das jetzt nicht mehr so gut läuft, wie früher. Sei es die Politik, die darauf Profit schlägt, sei es generell die Stimmung und die Angst in der Gesellschaft. Man muss schon auch mal den Mut haben in Ruhe darüber zu lesen, bevor man gleich wieder „Zündler“ schreit. Ja, er hat schon Recht, der Hans Rauscher, leicht ist es nicht, über manche Dinge einmal ohne Emotionen zu reden. Natürlich geht es auch um andere Themen, wie beispielsweise die Rechte der Frauen, den Zerfall der EU oder darüber, dass gerade jene, die ständig fordern (z.B. die Gewerkschaften) ebensolche sind, die es mittlerweile besser haben, als manch normaler Hackler. Das Privileg in einem geschützten Bereich, wie dem Beamtentum zu arbeiten, beschwert jenen höhere Gehälter, mehr Sozialleistungen und die Möglichkeit sehr viel früher in Pension zu gehen, während andere um dieselbe zittern.
Wie gesagt, es ist sicher kein Buch, das einen kalt lässt. Und vermutlich wird es genauso wieder wilde Attacken dagegen oder aggressiven Beifall dafür geben, eben weil die Gesellschaft nicht mehr fähig ist, sachlich und ruhig über etwas zu sprechen und die Vor- aber auch Nachteile einmal aufzulisten bzw. gar danach zu handeln und etwas zu verändern.
Ein Aufreger also in jeder Hinsicht.
Was gesagt werden muss, von Hans Rauscher, ISBN-NR. 9783711000668

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