Das Ende einer Großmacht

11. September 2017
Dies ist die Geschichte der Familie Chestnut, wie sie sich in einer möglichen Zukunft ab dem Jahr 2075 zugetragen haben könnte. Die Geschichte des zweiten amerikanischen Bürgerkriegs, der aufgrund von Klimaveränderungen seinen Lauf nahm, der das Land erneut entzweite und zu einem unbedeutenden Flecken Erde machte. Es ist die Geschichte von Sarat Chestnut, die mit ihrer Schwester und ihrem Bruder in einem Flüchtlingslager aufwächst, die einen feigen Angriff überlebt und fortan als Rebellin ihren Dienst für die Sache tut. Es ist aber auch die Geschichte einer Person, die letztendlich das ganze Land beinahe ausrottet, in dem sie eine Krankheit freisetzt – ausgerechnet am Wiedervereinigungstag, also am Ende eines langen Krieges.
Der Autor Omar EL Akkad, wanderte von Ägypten nach Amerika aus und beschreibt im Grund das, was derzeit im nahen Osten passiert, nur unter umgekehrten Vorzeichen. Es ist Amerika, das sich zerfleischt, es sind die Flüchtlinge von dort, die überall mit Verachtung gestraft werden. Es ist der nahe Osten, der in seinem Roman aus seiner Asche steigt,  zu einem geeinten Reich zusammenfindet und großes Interesse daran hat, dass Amerika nicht wieder auf die Beine kommt.
Es ist eine Zukunft, wie sie durchaus möglich erscheint: das Klima, das die Landkarte der Welt nachhaltig verändert, die Völker, die daraus nicht lernen wollen und sich bekriegen und der alles gefürchtete Overkill durch eine Krankheit, die eine riesige Schneise durch einen ganzen Kontinent zieht.
Dystopisch? Durchaus.
American War von Omar El Akkad
ISBN 9783103973198

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