Bis dass der Tod uns scheidet?
Gelesen / 19. Februar 2014

Als Martins Großmutter stirbt, ist er 7 Jahre alt. Am Sterbebett seiner Oma sitzend begegnet er einer mysteriösen Person in Schwarz, nicht unsympathisch, keineswegs grässlich anzusehen und anstatt einer Sense trägt der Besucher ein Schmetterlingsnetz in der Hand. Ja, der Tod ist gar nichts so schrecklich, wie alle behaupten, denn seine Aufgabe besteht darin, die Seelen der Verstorbenen, die sich als Schmetterlinge manifestieren, einzufangen. Natürlich hat der 7jährige Martin so seine Schwierigkeiten mit seinem neuen Freund, vor allem dann, als er erfährt, dass einer seiner Klassenkameraden in Kürze sterben wird… So entwickelt sich mit den Jahren eine gar seltsame Freundschaft zwischen Martin und dem Tod, die nicht selten im Streit endet, vor allem dann, wenn es darum geht, dass wieder einmal jemand sterben muss. Ja, Martin versucht sogar, dem Tod ins Handwerk zu pfuschen. Nach einigen Jahren – Martin ist mittlerweile erwachsen – tritt der Tod mit einer seltsamen Bitte an Martin heran: er soll sein Nachfolger werden! Stefan Niedlichs Buch ist einerseits herzlich, dann auch wieder trist, einerseits lustig, dann auch wieder schicksalhaft. Es erinnert mich ein wenig an die Bücher von Marc Levy mit einer etwas größeren Portion cooler Sprüche. Im Grunde ein recht gelungenes Debüt-Buch. Der Tod…

Seltsamer Humor, den man mögen muss
Gelesen / 16. Oktober 2011

Ignazius Reilly ist schrullig. Äußerlich nicht gerade anmutig anzusehen, besitzt er die Gabe, sich sprachlich sehr wohlfeil auszudrücken. Doch nützt das nicht viel, wenn man in seinem Innersten einfach nur ein Tachinierer und Hypochonder ist, ein Taugenichts auf hohem Niveau also. So fristet er sein dasein primär als Sohn einer genervten Mutter, die sich nichts sehnlicher wünscht, als dass ihr „Kind“ doch endlich einen Job finden möge. Doch Ignazius sieht sich wohl zu höherem berufen als sich mit dem Proletariat herumzuschlagen … Zu Beginn fand ich den Protagonisten noch recht unerhaltsam in seiner Art sich ständig eine Ausrede darüber einfallen zu lassen, warum er unmöglich einen stinknormalen Job annehmen kann. Doch in der Mitte des Buches angelangt, begann mich die Sache einfach zu langweilen – zum xten Mal zu hören, dass ein Magenventil rebelliert … nun, ich fand das irgendwann einfach nicht mehr lustig. Jedoch soll das jetzt nicht überschatten, dass der Schreibstil des Buches an sich durchwegs sehr lesbar ist, und ich kann mir auch vorstellen, dass viele Menschen ihre Freude damit haben können – sofern einem eben das Thema auf knapp 450 Seiten gefällt. Die Verschwörung der Idioten von John Kennedy Toole, ISBN: 978-3-608-93900-2