Dramatisch, düster, dicht
Zum Nägel kauen / 21. Juni 2022

Talberg ist ein Ort, wie aus der Geschichte gefallen. Hier herrscht das Böse in Menschengestalt, der Teufel selbst scheint seine Zöglinge an diesem Ort zu verwahren. Alles beginnt – so scheint es – mit dem Tod des Dorflehrers, der in einer stürmischen Nacht von seinem Aussichtsturm stürzt. War es Selbstmord oder ein erzwungener Tod? Der aus dem nahegelegenen Ort angereiste Ermittler – selbst ein Spross aus Talberg – sieht sich bald einem unlösbaren Problem gegenüber, nicht zuletzt, weil es gleich noch zwei Tote gibt. Die vielen Familienzwistigkeiten im Ort, die dunklen Geheimnisse, die jeder mit sich trägt, die Frauen, die als Hexen verschrien sind, die Männer, die allesamt ungute Gesellen sind, da gibt es jede Menge Verdächtige. Max Korn hat mit seinem Krimi aus der bayrisch-österreichischen Grenze und dem imaginären Ort Talberg ein überaus spannendes Buch geschrieben, in dem die Atmosphäre teilweise so dicht ist, dass man sie fühlen kann. Jedes Unwetter lässt einen erschaudern, jeder Weg durch den Wald das Fürchten lehren und es scheint, als würden nur die schlechtesten der Menschen in diesem gottverlassenen Ort leben wollen. Talberg 1935, von Max Korn, ISBN 9783453424593