Gefährlich werden Prophezeiungen erst, wenn man ihnen glaubt.
Zum Nägel kauen / 9. Mai 2011

Mavie Heller könnte sich zu den glücklichsten Menschen zählen. Soeben hat sie eine Jobzusage im einem berühmten, aber genauso geheimnisumwobenen Klimaforschungsinstitut bekommen. Doch die Freude währt nur kurz, denn als sie eines Abends eines heimlichen Blick auf das undurchschaubare, aber ebenso geniale Programm „Prometheus“ wirft, muss sie mit Entsetzen feststellen, dass es eine Prophezeiung für die Welt im kommenden Halbjahr auswirft, die mehr als alarmierend ist. Sintflutartige Regenfälle im Norden, extreme Dürre im Süden – die Folge: 800 Millionen Tote! Mit ihrem naiven Versuch sich diese Informationen von ihrem Vorgesetzten erklären zu lassen, bringt sie einen Stein ins Rollen, bei es in kürzester Zeit in ihrem direkten Umfeld um Leben und Tod geht. Das schlimmste dabei ist die Frage: was, wenn Prometheus sich irrt? Das Buch von Sven Böttcher ist ein sehr gelungener Klima-Thriller, der mit allerlei Überraschungen aufwartet. Da die Geschichte in der nahen Zukunft spielt, ist es auch durchaus vorstellbar, dass die technischen Gegebenheiten exakt so sind, wie beschrieben – und dass die Wissenschaftler tatsächlich über bizarr anmutende Ideen nachdenken, wie z.B. einen Vulkan zu sprengen, der durch die Aschewolke die südliche Hemisphäre abkühlt. Der Vergleich mit Frank Schätzings „Der Schwarm“ ist etwas unrund, dazu ist das Buch…