Was die Menschheit verändert hat: Die Sprache, die Schrift, der Buchdruck und jetzt die Vernetzung
Zum Nachdenken , Zum Studieren / 19. Februar 2019

Stellen Sie sich eine Schwarz-Weiß-Aufnahme vor und daneben ein Farbbild. Dann stellen Sie sich ein Bild in der Größe 9 x 13 cm vor und dasselbe Bild in A4. Und dann stellen Sie sich das Bild auf Fotopapier vor und – mit zig Megapixeln auf dem Monitor. Mit jeder Entwicklungsstufe wurde das Bild brillanter, schärfer, detailreicher. So passiert es gerade mit unserer Gesellschaft. Sie wird so genau vermessen und vernetzt, dass ein immer schärferes Bild entsteht. Wir sprechen von der granularen Gesellschaft. Das Gute daran: eigentlich kommt wesentlich stärker die Individualität jedes Einzelnen zum Vorschein. Der Nachteil: das Individuum ist durchschaut und somit lenkbar und das auf so subtile Art, dass wir von dieser Beeinflussung gar nichts mitbekommen. Der Autor Christoph Kucklick beschreibt in seinem Buch die – wie er es nennt – 4. Katastrophe der Menschheit, mit der die Menschen dazu gezwungen sind, sich radikal anzupassen, wenn sie mitwachsen wollen. Das begann bei der Sprache, die jene, die ihrer mächtig waren, dazu befähigte Dinge zu vereinbaren, zu besprechen und somit neue Erkenntnisse zu erzielen. Das passierte mit der Schrift, durch die es plötzlich möglich war, einander auf Distanz Mitteilungen zukommen zu lassen. Das macht auf sehr revolutionäre Art auch der…

Was uns zufällt, ist das Fällige
Zum Nachdenken , Zum Studieren / 10. Februar 2019

Wir werden mit dem konfrontiert, was wir am weitesten von uns fernhalten wollten und aktuell ist das die Veränderung des Marktes und der ganzen Gesellschaft hin zu Digitalisierung. Zwar glauben wir immer noch, dass es „uns“ nicht erwischt, dass „wir“ in einer sicheren Segment sind, doch wer ein bisschen genauer hinschaut, erkennt das Brüchige an diesem Glauben. Christoph Keese hat mit der Disruption schon 1997 persönlich Bekanntschaft gemacht, als es damit anfing, dass die Kommunikationsbranche plötzlich vom Papier ins Internet wanderte. Doch anstatt in Schockstarre zu verfallen, hat er sich auf den Weg gemacht und ist der Digitalisierung seither gefolgt. Er war im Silikon Valley und hat den Meistern der Disruption über die Schulter geschaut. Und dann hat er sich mit diesen Erkenntnissen über die mutwillige zerstörerische Veränderung, die keinen Stein auf dem anderen lässt, in Deutschland umgesehen. In seinem Buch „Disrupt yourself“ erteilt er uns den Auftrag die Augen zu öffnen und auf das eigene Leben zu schauen. Wo könnten hier Veränderungen disruptiver, also zerstörerischer Art zum Tragen kommen? Und was ist man als Mensch noch wert, wenn man möglicherweise wegrationalisiert wird? 702 Berufe wurden in einer Studie danach aufgelistet, wie sehr sie Gefahr laufen von der Digitalisierungswelle wegrationalisiert…