Fly me to the moon …
Zum Nachdenken , Zum Nägel kauen / 20. Februar 2022

Wir schreiben das Jahr 1952. Elma York genießt ein Wochenende mit ihrem Mann in den Bergen, als ein Meteorit vor der Küste Washingtons einschlägt – mit verheerenden Folgen. Nicht nur, dass zigtausende ihr Leben verlieren, auch bahnt sich eine klimatechnische Katastrophe an, die es notwendig macht, dass die Menschen binnen weniger Jahrzehnte eine neue Heimat finden, weil der Planet unbewohnbar sein wird. Doch anders als in der heutigen Zeit sind die angehenden 1960er Jahre alles andere als fortschrittlich, zumindest was die Diskriminierung von Schwarzen oder Frauen anlangt. Auch Elma York hat darunter zu leiden, obwohl sie eine brilliante Mathematikerin und noch dazu Kampfpilotin ist und obwohl sie in der Raumfahrt wesentlich dazu beiträgt, dass die Menschen eine Raumstation zu planen beginnen, um der Kolonialisierung auf einem anderen Planeten Vorschub zu leisten. Gemeinsam mit ihrem Mann Nathaniel, der Raumfahrtsingenieur ist, arbeitet sie daran, die ersten Menschen auf den Mond zu bringen, und unter ihnen soll auch die erste Frau sein … Das vorliegende Buch erinnert stark an den Film „Hidden Figures“, in dem es um schwarze Frauen ging, die als Rechnerinnen der amerikanischen Raumfahrtbehörde mithalfen, dass die bemannte Raumfahrt ein Erfolg wurde. Hier in diesem Roman werden natürlich ein paar Zeitstränge…

Ans Limit gegangen
Zum Nägel kauen / 7. Februar 2011

Frank Schätzings neuer Thriller „Limit“ wurde nach seinem Megaerfolg „Der Schwarm“ mit Sehnsucht erwartet und wahrlich präsentiert sich sein neues Werk in epischen Ausmaßen, zumindest was die Seitenanzahl anlangt. 1.320 Seiten stark ist der Schmöker, das erfordert schon eine Menge Zeit. Das Cover zeigt uns einen Mond und tatsächlich spielt die Handlung zumindest teilweise auf unserem Trabanten. Dieser Teil der Geschichte, deren Beschreibungen einem wirklich das Gefühl geben, auf ein 1/6 des Gewichtes zu schrumpfen und mitzuschweben, ist auch durchwegs spannend zu lesen. Genial ist z. B. die Beschreibung des Weltraumlifts, der ja so abwegig gar nicht ist. Ein Großteil der Geschichte ist jedoch nichts anderes als ein Kampf „Gut“ gegen „Böse“, wobei das Böse in Gestalt von Chinesen auftritt. Und das ist der Punkt, an dem mich persönlich das Buch – im Vergleich zum „Schwarm“ auch enttäuscht. Es ist ein Thriller in dessen Hauptrolle genausogut Bruce Willis stehen könnte und man kämpft sich wahrlich durch einige hundert Seiten, um endlich wieder am Mond zu landen! Auch der Titel „Limit“ ist eigentlich nicht wirklich zu erklären – außer, dass der Bösewicht, der sich am Ende offenbart, sozusagen über das Limit hinausgegangen ist. Was beim „Schwarm“ eindeutig zuzuordnen war, ist bei…