Der „Weltenerklärer“ denkt über die Ära Trump nach
Zum Nachdenken / 12. Februar 2017

Hugo Portisch ist für mich der beste Geschichtsprofessor, den Österreich hat. Kaum einer kennt die Zusammenhänge so gut und war bei so vielen politischen Weltereignissen hautnah dabei. Will man die Welt verstehen, fragt man am besten den mittlerweile 90jährigen Journalisten. Schon sein Buch „Was jetzt“, das das Grundprinzip der Europäischen Union anschaulich erklärt, hat mich sehr beeindruckt, ja sogar belehrt. In seinem aktuellen Buch „Leben mit Trump“ analysiert er den neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten und alle Politiker, die mit ihm die nächsten Jahre bestimmen werden. Und was man da für Gestalten kennenlernt ist alleine schon Grund genug zur Sorge. Nicht nur, dass alle Personen aus dem engen Politik-Kreis von Trump unermesslich reich sind, sie sind auch noch auf ihre Art extrem. Sei es die Bildungsministerin, die Waffen in Schulen befürwortet, oder der General, der jetzt als Verteidigungsminister angelobt wird, obwohl ein Kriterium für den Posten des Verteidigungsministers immer jener war, dass er eine Zivilperson sein müsste. Oder der Mann, der jetzt das Umweltressort leitet und dabei im Wahlkampf nichts anderes im Sinn hatte, als genau jenes Amt kalt zu stellen. Aber Hugo Portisch wagt auch den Blick in die Zukunft und versucht zu analysieren, wo es mit Trump hingehen wird….

Stalins Erbe
Allgemein , Zum Nägel kauen / 27. August 2011

Dr. Fluke Kelso ist Historiker und Spezialist für russische Geschichte. Auf einem Symposium in Moskau begegnet er einem Mann, der behauptet, dass er wisse, wo Stalins geheimes Notizbuch versteckt sei. Jenes Relikt, nachdem seit dem Tod des charismatischen Anführers der Russen sowohl seine Anhänger als auch seine Gegner verzweifelt gesucht hatten, da angenommen wurde, dass es brisante und mitunter bedeutsame Geheimnisse enthielt. Kurz nachdem der Unbekannte sich bei Kelso aussprach wird er auch schon tot aufgefunden, damit ist klar, dass das Interesse an dem Notizbuch auch Jahrzehnte nach Stalin besteht. Der Historiker  begibt sich also auf die Suche, findet die Tochter des Unbekannten und hebt letztendlich dank ihrer Hilfe den vielversprechenden Nachlass von Stalin. Doch was die beiden da schließlich in Händen halten ist alles andere, als das, was sie erwartet hatten. Robert Harris ist bekannt dafür, dass er Geschichte mit Fiktion vermischt und daraus eine neue durchaus realistische Geschichte zu schaffen vermag. Auch in dem vorliegenden sehr spannenden Thriller  gelingt ihm dies hervorragend und man stellt sich als Leser schon die Frage: „Was, wenn dies tatsächlich so passiert wäre?“ Das Buch werden jene besonders lieben, die diese typischen dunklen Beschreibungen eines desolaten und durch und durch korrupten Russland mögen…