Macht Glück immer glücklich?
Zum Nachdenken / 10. März 2013

JA! Endlich räumt mal jemand auf mit dem Glückswahn, der uns tagtäglich umgibt und uns suggeriert, dass Glück das einzig Erstrebenswerte im Leben ist. Doch Wilhelm Schmid steht dem „normativen“ Glücklich-sein eher kritisch gegenüber. Denn, wie er selbst sagt, „Gläser sind nicht immer nur halb voll oder halb leer, sondern gelegentlich auch ganz leer.“ Und nichts macht unglücklicher als diesen unausweichlichen Lauf des Lebens einfach zu negieren. „Je heftiger Menschen auf dem Positiven beharren, desto tiefer stecken sie im Negativen fest“. Glück muss atmen können, d.h. es braucht auch mal eine Auszeit. Und manchmal ist das Verharren in einer Traurigkeit oder Melancholie durchaus kraftschöpfend. Nicht umsonst ist der Autor überzeugt, dass gerade Melancholiker das Potenzial zu großer Sensibilität haben, das Gespür für Sinn und dessen Fehlen. Es ist ein Buch der leisen Töne, eine wahre Ermutigung dem Gefühl unglücklich zu sein, manchmal einfach freien Lauf zu lassen. „Das Leben kennt neben den guten Zeiten auch noch andere, die das Positive erst kostbar machen.“ Ein paar schöne Sätze aus dem Buch: „Glück ist wichtig, aber noch wichtiger ist Sinn.“ „Das übermäßige Reden über das Glück nährt die Illusion, es könne ein gelingendes Leben ohne Einbußen und Schattenseiten geben.“ „Die Chemie des…