Sinn kann (nur) gefunden werden
Für die Seele / 20. Dezember 2010

Mit diesem ersten Band einer längereren Reihe gewährt uns die Autorin einen ersten Einblick in die Logotherapie nach Viktor Frankl. Sie beleuchtet dabei hauptsächlich den Aspekt der Depression und wie sich diese nicht nur selbst in den letzten Jahren verändert hat, sondern wie sich auch die Therapien verändern. Anhand anschaulicher Beispiele erläutert sie die Unterschiede zwischen endogener Depression (jemand KANN aufgrund fehlender Neurotransmitter nicht mehr nach dem Sinn suchen), reaktiver Depression (jemand WILL nicht mehr nach dem Sinn suchen – meist nach einem Verlusterlebnis), neurotische Depression (jemand sucht nach dem FALSCHEN.) Die noogene Depression (der Mensch sieht, dass er nicht seinem ureigensten Wesen gemäss leben) nach Frankl hingegen ist jenes geistige Vakuum, wenn man einfach keinen Sinn mehr sieht. Das können ältere Menschen sein, die nicht mehr wissen, wozu sie gut sind, das können auch Menschen sein, die lange arbeitslos sind oder jene, denen mehrere Schicksalsschläge den Glauben daran genommen haben, dass das Leben überhaupt Sinn macht. Man könnte es auch Wertevakuum über einen längeren Zeitraum nennen. Elisabeth Lukas zeigt dem interessierten Leser nicht nur die Unterschiede, sondern auch die Wege aus der jeweiligen Problematik und offenbart uns damit einen neuen und überaus sympathischen Zugang zur Psychotherapie. In vielen sehr…