Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen …

7. Februar 2022
Tipping-Points bzw. Kipp-Punkte, sind Ereignisse, die eine Sache, ein System, eine Ordnung plötzlich verändern und zwar nachhaltig und für immer. Sie heißen auch Bifurkationspunkte, weil sie – einer Gabel gleich – Scheidewege anzeigen, wo Dinge dann eben in einer anderen Bahn weiterlaufen. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen direkten Kipp-Punkten also plötzlichen Ereignissen, die nicht vorauszusehen waren – etwa ein Vulkanausbruch, der einen Tsunami erzeugt. Dann gibt es kontextuale Kipp-Punkte, also Ereignisse, die dem aufmerksamen Betrachter schon lange ins Auge gestochen sind, bzw. deren Erkennen erahnen lässt, dass es bald zu einem Ereignis kommen wird. Wenn man also das Umfeld betrachtet, erkennt man mitunter sehr viel früher, dass hier Kipp-Momente drohen und kann vielleicht noch dagegen wirken. Kurzum: Kipp-Momente sind in vielen Fällen kein Schicksal, sondern kündigen sich an – vor allem in gesellschaftlichen Dingen!
Die beiden Autoren beleuchten unter diesen Gesichtspunkten nun verschiedene Themen – von der Demokratie bis zur Digitalisierung, von der EU bis zu China, vom der Öko-Krise bis zum Arbeitsmarkt und versuchen mögliche Kipp-Punkte herauszufiltern. Es geht dabei in erster Linie um ein tieferes Verständnis, bzw. darum ein Gefühl dafür zu bekommen, wie aus Krisen echte Kipp-Punkte werden können. Es geht aber auch um die Frage, ob diese Kipp-Punkte vielleicht sogar gewünscht sind, denn nicht immer sind solche radikalen Veränderungen schlecht. Manchmal kann daraus auch etwas Neues entstehen.

Dieses Buch ist für jene von Interesse, die gerne einen Blick hinter die Kulissen werfen.

„Gekippt – Was wir tun können, wenn Systeme außer Kontrolle geraten“
von Nils Goldschmidt und Stephan Wolf, ISBN: 978-3-451-38743-2

No Comments

Comments are closed.