Existentielle Erfahrungen kann man nicht absichtlich produzieren …
Zum Nachdenken / 11. Januar 2014

Plastikwelt, Finanzwelt, Wirtschaftswelt, Wissenschaftswelt, Medienwelt. Manfred Lütz beschreibt sie alle – die Scheinwelten, die uns umgeben, und denen wir, so der Autor, immer mehr anheim fallen. Schlimmer noch, wir beten sie an – den Gott des Geldes, den Filmstar – unseren Mediengott, die neuesten Gesundheitsstudien, die genau das Gegenteil von dem sagen, was noch vor ein paar Jahren galt und dennoch glauben wir sie. Alles, so scheint es, erheben wir in den Status des Absoluten, des Unantastbaren, des einzige Wahren. Nur im Glauben, so der Autor scheint kein Platz mehr für Gott zu sein … und ab diesem Punkt, beginnt das Buch kontrovers zu werden. Bis zum Schluss war mir nicht klar, was der Autor eigentlich erreichen will? Will er uns zum neuen Glauben bekehren? Zurück zu Gott geleiten – und zwar zum Christengott? Warum verbindet er das Existentielle des Menschen automatisch mit der Gegenwart Gottes? Kann es keine grundlegenden, tiefgreifenden Erfahrungen geben, ohne, dass Gott im Spiel ist? Vieles von dem, was der Autor sagt, kann ich nur nickend unterschreiben, aber nur dann, wenn es in sich geschlossen stehen bleiben kann. Im Kontext mit der Frage nach der Existenz Gottes und den Glauben daran, beginnt alles irgendwie missionarisch zu…