Der „Weltenerklärer“ denkt über die Ära Trump nach
Zum Nachdenken / 12. Februar 2017

Hugo Portisch ist für mich der beste Geschichtsprofessor, den Österreich hat. Kaum einer kennt die Zusammenhänge so gut und war bei so vielen politischen Weltereignissen hautnah dabei. Will man die Welt verstehen, fragt man am besten den mittlerweile 90jährigen Journalisten. Schon sein Buch „Was jetzt“, das das Grundprinzip der Europäischen Union anschaulich erklärt, hat mich sehr beeindruckt, ja sogar belehrt. In seinem aktuellen Buch „Leben mit Trump“ analysiert er den neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten und alle Politiker, die mit ihm die nächsten Jahre bestimmen werden. Und was man da für Gestalten kennenlernt ist alleine schon Grund genug zur Sorge. Nicht nur, dass alle Personen aus dem engen Politik-Kreis von Trump unermesslich reich sind, sie sind auch noch auf ihre Art extrem. Sei es die Bildungsministerin, die Waffen in Schulen befürwortet, oder der General, der jetzt als Verteidigungsminister angelobt wird, obwohl ein Kriterium für den Posten des Verteidigungsministers immer jener war, dass er eine Zivilperson sein müsste. Oder der Mann, der jetzt das Umweltressort leitet und dabei im Wahlkampf nichts anderes im Sinn hatte, als genau jenes Amt kalt zu stellen. Aber Hugo Portisch wagt auch den Blick in die Zukunft und versucht zu analysieren, wo es mit Trump hingehen wird….

Pflichtlektüre gegen die Unwissenheit
Zum Nachdenken / 21. November 2011

Ein jeder hat die Stimme von Hugo Portisch im Ohr. Wie er da sitzt im Zeit-im-Bild-Studio und eine schier unverständliche politische Situation in kurzen prägnanten Worten so erklärt, dass es selbst der einfachste Bürger versteht. Man muss weder geschichtlich fundiert sein, noch etwas von Politik verstehen – man muss einfach nur zuhören, wenn Hugo Portisch etwas zu sagen hat. Genauso verhält es sich auch mit dem vorliegenden Buch, das so geschrieben ist, als würde er persönlich zu uns sprechen. Es könnte genausogut die Abschrift eines Vortrages sein, mit allen Zwischensätzen wie „lassen Sie mich dazu eines erklären“. Und wahrlich: wenn man das Buch zu Ende gelesen hat, sieht man die derzeitige Situation der EU und seiner gemeinsamen Währung mit ganz anderen Augen, denn auf den knapp 80 Seiten erklärt uns Hugo Portisch, dass die EU eigentlich aus einer ganz anderen Union heraus entstanden ist, die bereits 1 Jahr nach dem zweiten Weltkrieg gegründet wurde – und zwar von Deutschland und Frankreich. Weiters wird in diesen wenigen Seiten skizziert, aus welchen Beweggründen in Wahrheit die Währungsunion entstanden ist, und dass Österreich selbst in den 20er Jahren schon einmal bankrott war und von anderen finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen musste. Ein Kredit,…