Reichtum heißt imstande zu sein, andere für sich arbeiten zu lassen.

1. November 2011

Dies ist die Geschichte von Hiroshi und Charlotte, die in ihren Kindheitstagen beginnt. Der Zufall will es, dass sie einander für kurze Zeit als Kinder begegnen und – trotz des gesellschaftlichen Unterschieds – Freundschaft schließen. Besagter Unterschied zwischen arm und reich ist es auch, der Hiroshi beschäftigt und ihn grübeln lässt? Kann man etwas tun, was alle Menschen reich sein lässt?

Jahre später treffen sie sich in Harvard wieder. Hiroshi ist mittlerweile Student für Robotertechnologie und hat es auch schon zu einer gelungenen Erfindung gebracht. Charlotte ist Anthropologin und folgt so ihrem inneren Instinkt, der ihr eine Fähigkeit verleiht: Sie kann, wenn sie Gegenstände angreift, deren Vergangenheit sehen. Erneut will es das Schicksal, dass die beiden kurz zusammenkommen und sich dann wieder verlieren und wieder ist es jener gesellschaftliche Unterschied, der die beiden offensichtlich trennt. Daraufhin besinnt sich Hiroshi seiner Ideen in der Kindheit und er beginnt etwas zu entwickeln, das die Welt verändern wird: eine sich selbst replizierende Maschine, die sich mit anderen Elementen verbunden zu allem entwickeln kann, was nötig ist! Sie kann Rohstoffe aus Müll filtern, Häuser bauen, Material umwandeln, kurzum: dem Menschen jene Arbeit abnehmen, die ohnehin keinen Spaß machen. So zumindest sieht das Hiroshi.

Charlotte schließt sich in der Zwischenzeit einer Forschergruppe an, die im Nordpolarmeer auf einer russischen Insel die Auswirkungen der Klimaveränderung prüfen soll, als sie etwas seltsames entdecken: auf der Insel existiert eine sich selbst replizierende Technologie …

Andreas Eschbach ist ein ausgezeichneter Autor, der schon vielfach sein Können unter Beweis gestellt hat. In dem vorliegenden Roman kam mir mehrfach der Vergleich mit Frank Schätzing in den Sinn, denn auch hierbei vermischen sich reale Dinge mit Fantastischem. Sehr überzeugend und mit vielen technischen Details beschreibt der Autor, wie diese Maschinen auf Nanotechnologiebasis funktionieren und lässt so ein durchaus gruseliges Szenario entstehen. Kann es sein, dass die Menschheit bereits einmal so weit entwickelt war, dass sie etwas bauen konnte, das letztendlich ihre Zivilisation zerstörte? Kann es sein, dass WIR es sind, die bereits vor Jahrtausenden ins All aufbrachen, um andere Zivilisationen aufzuspüren – und zu vernichten? Auf knapp 700 Seiten kann Andreas Eschbach eine durchaus plausible Antwort auf die Frage geben: „Wenn es im All anderes intelligentes Leben gibt, warum merkt man dann auf der Erde nichts davon?“

Der Herr aller Dinge
von Andreas Eschbach, ISBN: 978-3-7857-2429-3

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