Nahezu trivial
Entbehrlich / 3. Februar 2013

Es ist vermutlich gewagt, einen Paulo Coelho zu kritisieren, wo der doch eine große Fangemeinde hat. Dennoch: Beliebtheit ist kein Freibrief. Und so muss ich kritisch bemerken, dass das vorliegende Buch flach ist, ohne wirklichen Tiefgang, ohne einen zündenden Funken, der sich im Herzen breitmacht – alles Eigenschaften, die in dem einen oder anderen Buch von Coelho bereits aufgetreten sind. Die Apokryphen, jene Texte, die es nicht in die Bibel geschafft haben, werden zu Beginn als Quelle der darauf folgenden Seiten genannt, in denen ein weiser Mann in Jerusalem eine Nacht vor der entscheidenden Schlacht um die Stadt sein Wissen um die Fragen des Lebens preis gibt. Männer und Frauen, Alte und Junge aller drei Religionen stellen ihre Fragen und der Kopte antwortet. Ich glaube absolut nicht, dass diese Weisheiten auch nur ansatzweise aus den Apokryphen stammen, und genau das ärgert mich ein bisschen. Es ärgert mich auch, dass es sich hierbei um ein so simples Frage-Antwort-Spiel handelt, ohne genau zu wissen, was das für Menschen sind, die ihre Fragen stellen, was ihnen widerfahren ist etc. Es geht schlicht und einfach nur darum, die „Weisheiten“ aufs Papier zu bringen. Das Buch mag jenen gefallen, die „Neueinsteiger“ in Sachen gesammelte Weisheiten…