Vergeudete Zeit

28. März 2015

Bildschirmfoto 2015-03-28 um 08.41.52Zwei Herren treffen sich auf einer Veranstaltung und begeben sich alsbald an den nahegelegenen Strand, um in Ruhe zu plaudern. Es sind die Winston Churchill und Charlie Chaplin, zwei Persönlichkeiten, die zur ihrer Zeit ohne Übertreibung als Berühmtheiten bezeichnet werden können. Die beiden haben etwas gemeinsam, auf dem ihre langjährige Freundschaft basiert: sie sind depressiv.
Jetzt könnte man als Leser meinen, dass das genug Stoff ist, um daraus ein wahrhaft spannendes Buch zu machen: Der eine Politiker im größten Wandel der Geschichte, der andere Schauspieler im Wandel vom Stummfilm zum Tonfilm und bis zum heutigen Tag der Inbegriff des Klamauks.
Doch der Autor zieht es vor das ganze als langweilige Abfolge von Geschehnissen zu dokumentieren. Aus Tagebüchern und Briefen zusammengestoppelt glaubt er, den Leser zu fesseln, tut es aber nicht. Es ist langweilig, ganz offen zusammengestoppelt und es stehen viel zu viele Dinge drin, die nicht zwingend relevant sind. Von der Dramatik der damaligen Zeit ist nur ein Hauch spürbar. Schade darum, ich muss das Buch als enttäuschend bezeichnen.
Zwei Herren am Strand
von Michael Köhlmeier, ISBN: 978-3-446-24603-4

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