Und täglich grüßt das Murmeltier

23. Mai 2012

Jeff Winston stirbt an seinem Schreibtisch, um kurz darauf in seiner Studentenbude wieder aufzuwachen. Schnell ist klar, dass er von 1988 zurückkatapultiert wurde in das Jahr 1963. Jeff nutzt die Gunst der Stunde, um sein Leben komplett neu zu gestalten – mit dem Wissen von 1988 kein Problem! Ein paar Wetten sind schnell gesetzt und Jeff schwimmt in Geld. Als er neuerlich stirbt und wieder als Student erwacht, muss er jedoch feststellen, dass alles von vorne beginnt und zwar mit dem Wissen, das er bereits aus zwei Leben hat!
Eines Tages trifft er auf eine Frau, die offensichtlich auch eine „Wiederholerin“ ist. Doch nicht nur das – es stellt sich auch heraus, dass sie beide mit jedem Replay kürzere Lebenszyklen haben, die noch dazu asynchron sind. Sind es zu Beginn nur ein paar Tage, sind es bei der 3 oder 4 Wiederholung bereits Jahre und immer ist es Jeff, der auf seine Partner warten muss. Und so steuern die beiden aus der Zukunft dem unaufhaltsamen und endgültigen Ende ihrer Replays entgegen.

Was Ken Grimwood hier geschaffen hat, ist ein geniales Gedankenmodell, in dem der Protagonist mitunter auch versucht, die Geschichte selbst zu verändern. Einige Leben sind defakto vergeudet, andere wiederum entwickeln sich gänzlich anders, als es sich die Protagonisten vorgestellt haben. Bitter ist auch die Erkenntnis, dass man jedesmal alles verliert, was man sich aufgebaut hat, um wieder von vorne zu beginnen. Das spektakuläre und gänzlich unvorhersehbare Ende lässt einen unweigerlich schweigend da sitzen und grübeln.

Dieses Buch werden uneingeschränkt jene mögen, die sich gerne in Gedanken mit der Frage beschäftigen: „Was würde ich ändern, wenn ich nochmal leben könnte?“ Tolles Buch, auch wenn es mittlerweile bereits fast 25 Jahre alt ist!

Replay – Das zweite Spiel
von Ken Grimwood, ISBN: 978-3-45352010-3

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