„In der gläubigen Hingabe an das Netz zeigt sich die Praxis der Unbildung in ihrer religiösen Gestalt“

15. Februar 2015

Bildschirmfoto 2015-02-15 um 19.33.03Nach der Theorie ist es jetzt also die Praxis der Unbildung, die uns Konrad Paul Liessmann anschaulich darlegt und mit zahlreichen Beispielen untermauert.
Die Gutgläubigkeit in das „Netz“, das ja alles Wissen beinhaltet, und wegen dem man sich auch nicht mehr mit totem Wissen belasten muss, ist nur eines von vielen Schaufenstern, in die uns der Autor blicken lässt. Die permanente Messbarkeit von Leistung hat dazu geführt, dass das Angebot eben so aufbereitet wird, dass es messbar wird, sprich: Wissen um seiner selbst willen, ist kein messbarer Begriff, Bildung ohne dass daraus eine Kompetenz entsteht nutzlos. Was sich daraus letztendlich für eine Gesellschaft entwickeln wird, ist nicht absehbar, kann aber mit einigem Argwohn beobachtet werden. Einmal mehr brilliert der Autor mit seinem Wissen und auch seiner Sorge um das Bildungswesen, allen voran die Universitäten, die zu Ausbildungsstätten für die Wirtschaft verkommen. Es mag vielleicht in einigen Punkte allzu pessimistisch dargestellt sein, dennoch ist man angehalten seine Sinne zu schärfen und das Szenario aufmerksam zu verfolgen. So sehr die Praxis der Unbildung um sich greift, mit dem vorliegenden Buch wird ihr ein Stück weit etwas entgegen gehalten.

Geisterstunde – die Praxis der Unbildung
von Konrad Paul Liessmann, IBSN: 978-3552-05700-5

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