Dumas‘ Rächer ist im 21. Jahrhundert angekommen

29. Mai 2011

Als Ned Maddstone während einer Vorlesung heimlich das Tagebuch seines Studienkollegen Ashley Barson-Garland liest, ahnt er nicht, welche Folgen das für ihn haben würde. Und als er auf dem Segeltörn nach Schottland den Brief des sterbenden Kapitäns annimmt – mitsamt dem Auftrag ihn heimlich an eine bestimmte Adresse zu bringen – kann er nicht wissen, dass dieses Geheimnis sein Leben von Grund auf ändern würde. Genauso wenig wie es für ihn zu diesem Zeitpunkt vorstellbar ist, dass die Eifersucht auf seine Freundin einen jungen Mann dazu bringen würde an einem dummen Streich mitzuspielen …

Es sind die verzwickten Ereignisse des Schicksals, die dazu führen, dass Ned Maddstone eines Tages verhaftet wird. In seiner Lederjacke findet man Drogen und einen Brief. Der ermittelnde Beamte Oliver Delft erkennt bald, dass die Drogengeschichte ein Jungenstreich war, doch der Brief beunruhigt ihn zutiefst, handelt es sich dabei doch um eine Todesliste – ausgestellt von der IRA. Als er den Empfänger des Briefes von dem verunsicherten Ned Maddstone erfährt, muss er unverzüglich handeln, und beschließt den blonden Schönling für immer von der Erdoberfläche verschwinden zu lassen.

Jahrzehnte später – wir befinden uns am Beginn des Milleniums – taucht in allen Medien eine geheimnisvolle Person auf, die ihr Geld damit verdient Internetseiten aufzubauen und erfolgreich zu vermarkten. Es ist dies die Zeit der DotCom-Blase und der mächtige Mann an der Spitze ist Simon Cotter alias Ned Maddstone, der als moderner Graf von Monte Christo seinen Rachefeldzug gegenüber jenen beginnt, die seine Jugend ruiniert haben.

Stephen Freys Roman lehnt sich stark an die Vorlage von Alexandre Dumas. Da ist die verlorene Liebe, der lange Aufenthalt in einem Kerker (in diesem Fall ein Narrenhaus) und der minutiös geplante Rachefeldzug gegen alle Protagonisten dieses Komplotts. Dabei ist es nicht nur unglaublich spannend zu lesen, wie so eine Geschichte in der Jetzt-Zeit funktioniert, das Buch macht auch Lust darauf das Original nochmals zu Hand zu nehmen.

Fazit: Wer den Graf von Monte Christo mag, wird dieses Buch lieben!

Der Sterne Tennisbälle
von Stephen Frey, ISBN: 9783746619224

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