Eine „Frau“, die Verantwortung trägt
Buchzubehör / 30. April 2011

Die Lese-Lotte® hat einen wichtigen Job zu erledigen. Nicht nur, dass sie für den Schutz der Bücher zuständig ist, sie sorgt auch noch dafür, dass das Lesen um einen wesentlichen Aspekt bequemer wird. Die Lese-Lotte® ist aus Stoff und besteht aus zwei Teilen. Der obere Teil ist der Schutzumschlag für das wertvolle Gut, der untere Teil (der mit einem Klettband mit dem Schutzumschlag verbunden ist) ist ein Polster, der sich ganz seinem Untergrund anpasst. Liegt die Lese-Lotte am Tisch, stützt sie das Buch, liegt sie auf den Schenkeln, bringt sie das Buch näher heran – kurzum: mit der Lese-Lotte® kann man das lesen in allen möglichen Positionen genießen. (Bild stammt von www. leselotte.de) www.leselotte.de

Ein britischer Diener
Buchzubehör / 30. April 2011

Zwar wird dieses Produkt nicht unmittelbar in Zusammenhang mit Büchern vorgeschlagen, wenn man jedoch – so wie ich – gerne liest und nebenbei mitschreibt und vielleicht auch noch eine Tasse Kaffee (oder den abgebildeten Whiskey) genießen möchte – dann ist dieses Knietablet genau das richtige! Abgesehen davon: es ist herrlich konservativ mit kariertem Stoff und rotlackiertem Holz. (Bild stammt von der Website des British-Shop) www.the-british-shop.de

Aus der Sinnfindung wächst die Selbstachtung
Zum Studieren / 22. April 2011

Elisabeth Lukas‘ Reihe „Heilkunst und Lebenskunst in der Logotherapie“ beschäftigt sich mit vielen Aspekten des Lebens und wie sie in schwierigen Situationen durch logotherapeutische Unterstützung zu bewältigen sind. Im vorliegenden Buch spricht Frau Lukas das Thema Sucht an und meint damit jedoch weit mehr als nur die Drogen- oder Alkoholabhängigkeit. Die Sucht nach Anerkennung (deren Ausbleiben in die Depression führt) wird ebenso besprochen, wie die Sehn“sucht“ nach dem Tod (Selbstmord). Und gerade, weil die Autorin das Thema so breit streut, ist dieses Buch ein Allrounder für alle Lebensfragen. Das Buch beginnt zunächst mit der Erläuterung jener Risikofaktoren, die einen Menschen in eine Art Sucht treiben können. Gleichzeitig erklärt die Autorin aber auch, dass es vielmehr gilt die „schützenden Faktoren“ zu finden, also jene Faktoren, die einen Menschen davor bewahren, in eine Abhängigkeit zu fallen. Ihr Credo: „Es geht darum das Gute zu festigen und nicht das Schlechte zu bekämpfen.“ Viktor Frankl selbst hat in der Frage, welch geistig-seelischen Elemente den Menschen vor Krankheit bewahren gesagt:“In der Hinwendung zu einer faszinierenden Sache, einem selbstgesteckten Ziel, einem Werk oder einem geliebten Menschen wird das eigene Dasein als sinnvoll und das Leben lebenswert erlebt. Das Glücklichsein stellt sich dann eher in Form einer…

Hier sind sogar die Insekten katholisch …
Zum Zeitvertreib / 22. April 2011

… das empfindet zumindest Estelle, eine der fünf Dienstagsfrauen, die sich allesamt auf dem Weg nach Lourdes gemacht haben. Pilgern auf den Spuren des verstorbenen Arne, dem Ehemann von Judith – das ist ihr Urlaubsplan für dieses Jahr. Und weil sich keiner der fünf unter dem Begriff „hunderte Kilometer zu Fuß gehen“ etwas vorstellen konnte, machen sie sich völlig unvorbereitet und mit allerlei Unwichtigem ausgestattet auf den Weg. Eva, Mutter von 5 Kindern und irgendwann in ihrem früheren Leben mal Ärztin, Caroline, erfolgreiche Anwältin mit einer Überportion an Scharfsinn, Judith, trauernde Witwe, leicht esoterisch angehaucht und Besitzerin von Arnes Tagebuch, das als Reisevorlage dient, Estelle, reicher als reich und dementsprechend überfordert und Kiwi, Designerin und auf der Flucht vor der Liebe ihres Lebens. Bald schon stellt sich heraus, dass die Wegbeschreibungen in Arnes Tagebuch überhaupt nichts mit der Realität zu tun haben und es dauert auch nicht lange, bis klar wird, dass Arne ganze Textpassagen aus dem Internet abgeschrieben hat. Stellt sich nur noch die Frage, nach dem Warum? – die Antwort darauf verspricht die Gruppe der Dienstagsfrauen regelrecht zu sprengen … Monika Peetz‘ Roman ist ein durch und durch liebenswertes und lesenswertes Buch. Nicht nur, dass sie einen unglaublichen…

Keine schlechte Idee, aber schlechte Umsetzung
Entbehrlich / 20. April 2011

In Main geht ein Meteorit nieder und verleitet eine junge Amerikanerin und ihre Freundin dazu, die Einschlagstelle ausfindig und den extraterrestrischen Fund zu Geld zu machen. Auf der anderen Seite der Weltkugel entdeckt man einen Krater, in dem sich Gestein mit radioaktiver Strahlung befindet, was sich finstere Organisationen zunutze machen und das Material verkaufen. Bald schon ist klar, dass der Himmelskörper in Amerika aufgeschlagen ist, die Erde durchdrungen hat und auf der anderen Seite wieder ausgetreten ist … und dass es sich hierbei unmöglich um einen Meteoriten handeln kann. Als jedoch offenbar wird, dass der Einschlag möglicherweise ein gezielter Angriff war und die „Waffe“ stärker als alles bislang bekannte, beginnt eine Jagd gegen einen unbekannten Feind – und gegen die Zeit, denn: der Ursprung des Angriffs kam vom Mars … Die Geschichte hört sich ja grundsätzlich nicht so schlecht an, leider gelingt es dem Autor jedoch nicht wirklich die Grundidee spannend rüberzubringen. Vielmehr ist es eine triviale Hetzjagd, bei der einer für ihr Alter viel zu schlauen Amerikanerin ebenso auf den Pelz gerückt wird, wie einem Wissenschaftler. Und während es die ganze Zeit nur um diese Jagd nach dem Beweis für diese „Waffe aus dem All“ geht, wird so gut…

Beim besten Willen kein Dan Brown
Entbehrlich / 20. April 2011

Zunächst beginnt die Geschichte ja recht spannend: eine Restauratorin wird tot aufgefunden, ein findiger Kommissar erkennt sehr bald, dass dies kein Unfall war, auch wenn alle Indizien dafür sprechen. Er macht sich sogleich auf die Suche nach den wahren Hintergründen, die ihn in die Geheimnisse rund um die Templer führen und in ein Vermächtnis, das der berühmte Konstrukteur der Sagrada Familia offenbar in versteckten Hinweisen hinterlassen hat. Soweit ist die Story ja noch spannend und hat auch einiges an Potenzial, doch leider verstrickt sich der Autor in unendlich komplexe Theorien, die von den Templern bis zu den Alchemisten, die den Stein der Weisen suchen, reicht. All das wird in hochkomplizierter Weise erklärt und dargestellt. Man könnte sich daraus vielleicht ein Bild machen, wenn es ein Film wäre. Als Buch jedoch kann man den Beschreibungen beim besten Willen nicht mehr folgen – im Gegenteil, sie sind ermüdend. So habe ich aus Erschöpfung und weil die eigentliche Geschichte – nämlich der Mordfall – beinahe zur Nebensache wird, das Buch zur Seite gelegt, bevor ich ans Ende kam. Schade. Sagrada von Enric Balasch, ISBN: 978-3-442-37440-3

Enttäuschend und nervtötend
Entbehrlich / 16. April 2011

Ich habe das erste Buch „Gut gegen Nordwind“ gelesen und damals als eine großartige Geschichte empfunden. Mit dementsprechender Erwartung bin ich an den Folgeband „Alle sieben Wellen“ herangegangen. 15 Sekunden später: Lesen Sie noch? 10 Sekunden später: Oder schlafen Sie schon? 40 Sekunden später: Wo war ich stehen geblieben? – Die Geschichte von Emmi und Leo gestaltet sich in jeder Hinsicht nervtötend. Zunächst offenbart sich Emmi als latente Zicke, die mit unterschwelligen Untergriffen schon nicht leicht auszuhalten ist. Dann wird das Buch durch die „10 Sekunden später“-Unterbrechung völlig zerlegt und lässt wahrlich keinen Lesefluss aufkommen. Auch kann man sich aus genau dem Grund nicht wirklich in die beiden hinein versetzen. Und zuguterletzt muss man sich denken – meine Güte, warum hören die nicht einfach auf zu schreiben und tun das, was alle tun, die verliebt sind, nämlich sich in den Arm nehmen? Tja. Ich bin auf der ganzen Länge enttäuscht, vom Buch und vom Hörbuch, das dem ganzen auch noch Stimmen leiht! Das Buch mag für Menschen sein, die blind einen Folgeband kaufen und lieben, für Leser ist es nicht. Leider. 20 Sekunden später: Wollen Sie noch mehr hören? 1 Tag später: Nachdem Sie mir nicht zurückgeschrieben haben, denke ich,…

Verwirrspiel macht noch keinen guten Roman
Entbehrlich / 16. April 2011

Sehr verführerisch hat der Klappentext des Buches geklungen und voller Freude machte ich mich ans Lesen – bis zur Seite 124 bin ich gekommen, dann hab ich aufgegeben. Was als tolles Verwirrspiel von anderen gelobt wird, halte ich für eine öde Taktik, die mir die Freude am Lesen genommen hat. Erschwerend kommt hinzu, dass mehrere Personen die Handlung in der Ich-Form erzählen – was nicht unbedingt zur Lesefreundlichkeit beiträgt. Von einem guten Buch erwarte ich mir, dass es mich auf den ersten Seiten „abholt“ und dann nicht mehr gehen lässt. In diesem Fall fühle ich mich eher im Regen stehen gelassen und ganz ehrlich: ich habe keine Lust mehr darauf zu warten, bis mir irgendjemand einen Schirm anbietet. Leider kann ich dieses Buch nicht empfehlen – obwohl das Cover sehr gelungen ist! Der Magier von Montparnasse von Oliver Plaschka, ISBN: 978-3-60893874-6