Unerklärliche sensorische Manifestation
Zum Nägel kauen / 20. November 2016

Jeremy Logan bezeichnet sich selbst als Enigmatologe, andere nennen ihn geringschätzig Geisterjäger. Dabei macht Logan nichts anderes als unerklärlichen Phänomenen wissenschaftlich nachzugehen. Eines Tages wird er von einem ihm durchaus bekannten Forschungsinstitut mit Namen LUX gerufen. Er selbst war dort einige Zeit beschäftigt. Diesmal ist sein Besuch jedoch anders gewichtet – er soll den überaus seltsamen Selbstmord eines Mitarbeiters aufklären. Der Weg führt ihn durch das architektonisch interessante alte Institutsgebäude, wo er in einem stillgelegten Trakt eine verstörende Entdeckung macht. Bald schon ist klar, dass der Tote dieselbe Entdeckung gemacht haben dürfte und dass sein Tod in unmittelbarem Zusammenhang steht. Als kurz darauf weitere Menschen zu Schaden kommen, wird die Sache für die ganze Einrichtung zur Gefahr. Lincoln Childs neuer Roman ist wissenschaftlich sehr fundiert aufgebaut und durchwegs spannend zu lesen. Die Geschichte ist zudem glaubwürdig und dicht, sodass man sich am Ende schon die Frage stellt, ob es das nicht auch im realen Leben geben könnte. Frequenz von Lincoln Child, 978-3-80525095-5

„Besser einschätzen, was kommt.“
Zum Nachdenken / 13. November 2016

In Amerika wurde ein mehrjähriger Test durchgeführt, in dem es darum ging, die Vorhersagefähigkeit von Ereignissen zu verifizieren. Verschiedene Personengruppen von Geheimdiensten waren daran ebenso beteiligt, wie eine Gruppe zufällig zusammengewürfelter Menschen, die – jeder für sich – bestimmte Fähigkeiten der Analyse mitbrachten. Dabei waren keineswegs nur Wissenschaftler oder Mathematiker beteiligt, sondern ganz durchschnittliche Menschen, die jedoch die Fähigkeit besaßen, Dinge anders zu analysieren, genauer zu beobachten, die sich auch nicht davor scheuten, ihre Prognosen zu ändern und die vor allem untereinander von den unterschiedlichen Zugängen zu einem Thema profitierten. Das Ergebnis: diese Superprognostiker schnitten um bis zu 30 % besser ab, als die teuer bezahlten Analytiker der Geheimdienste! In diesem Buch beschreibt der Autor und Initiator der Gruppe von Superprognostikern die Vorgehensweise, die Fehler, die passierten – und immer noch passieren und wie man diese Art von Analyse vielleicht auch für die eigenen Entscheidungen einsetzen kann. Es ist überaus spannend zu lesen, dass das Hauptproblem, das als Frage oft im Raum steht, leichter zu beantworten ist, wenn man es in Subfragen einteilt (die Fermisierung). Es ist aber auch gut zu wissen, dass bei jedem Ausschlagen einer Ereigniskurve man davon ausgehen kann, dass es eine Regression zur Mitte geben wird….