Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.
Zum Nachdenken / 6. April 2015

Mit war Götz Werner bislang völlig unbekannt. Erst ein Interview in einem Magazin machte mich auf die interessante Denkweise dieses Mannes aufmerksam. Und was man aus seinem Leben lernen kann, ist im vorliegenden Buch zusammengefasst. Angetrieben von einer für damalige Verhältnisse undenkbaren Geschäftsidee geht Götz Werner unbeirrt seinen Weg und wurde auf diese Weise zum bedeutendsten Zahnpastaverkäufer. Interessant ist vor allem, wie der Gründer der Drogeriemarkt-Kette „dm“ sein Unternehmen stets anders geführt hat, als es das „Handbuch“ vorgab. Und dazu gehört auch die Mitarbeiterführung bzw. -motivation, die so ganz anders verläuft als man es in so vielen Managerseminaren und -büchern hört, bzw. liest. Der Grund für den Erfolg des Unternehmens: wenn Götz Werner sagt, dass der Mensch im Mittelpunkt steht, dann meint er das so! Ob Mitarbeiter oder Kunde – er fragt stets: wie können wir als Unternehmen dem Menschen dienen? Solle der Auto und Begründer von dm also jemals nach Österreich kommen, um einen Vortrag zu halten – ich würde ihm vorbehaltlos zuhören. Womit ich nicht gerechnet habe von Götz Werner, ISBN: 978-3-430-20153-7

Schaurige Realität – ein vertuschter Todesfall in den Tiroler Alpen
Biografien / 22. September 2014

Der junge Kanadier Duncan MacPherson möchte eigentlich nur die Welt kennenlernen und einen Job in Schottland annehmen. Für ein paar Tage verschlägt es ihn nach Süddeutschland und da ist es nur naheliegend in das berühmte Tirol rüberzufahren, um die Alpen hautnah zu erleben. Es ist das letzte, was Duncan hautnah erlebt, denn von einem Tag auf den anderen ist er verschwunden. Eine Snowboard-Übungsfahrt auf dem Stubaier Gletscher wird ihm am hellichten Tag im August zum Verhängnis. Das Seltsame: keiner meldet das einsame Auto am Parkplatz des Stubaier Gletschers und selbst als die verzweifelten Eltern anreisen, um vor Ort selbst die Sache in Gang zu bringen, interessiert sich keiner der zuständigen Behörden bzw. Personen so wirklich für den vermissten Kanadier. „Ist halt einer mehr, der vermutlich in eine Gletscherspalte gefallen ist“ Er nach Jahren taucht die Leiche von Duncan schließlich wieder aus dem Eis auf, an einer Stelle mitten auf der Piste, wo seine Eltern bei der Suche quasi fast gestanden sind. Und obwohl der Tote extreme Verletzungen aufweist, die niemals vom Sturz in die Gletscherspalte oder von der Bewegung des Eises stammen können, halten sich die Behörden bedeckt, werden glatte Lügen aufgetischt und die armen Eltern abgespeist, als würde man…

Der Reiz der eiskalten Göttin
Biografien / 1. April 2013

Das beginnende 20. Jahrhundert war nicht nur geprägt von einem Weltkrieg, sondern auch von Pionierleistungen. Übermenschliches zu vollbringen und das mit dürftigem Material, Geschichte zu schreiben – das war es, was ehrbare Männer zu tun pflegten. Die Geschichte von George Mallorys Leben und sein Versuch den Mount Everest zu bezwingen ist eines jener Abenteuer. Jeffrey Archer schildert des Leben des jungen George, der schon als Kind nichts anderes im Kopf hatte, als Unüberwindbares zu erklimmen. Sei es ein Fels in der Meeresbrandung oder später die Mauern von Cambridge – George Mallory war ein Ausnahmetalent seiner Zeit in Sachen Kletterkunst. Und obwohl er seine erste große Liebe Ruth Turner heirate, hatte er sein Herz an einen Berg verloren – den Mount Everest. Selbst nachdem die erste Expedition mit dem Tod zahlreicher Sherpas endete, ließ es sich George nicht nehmen ein zweites Mal in den Himalaya aufzusteigen …. Ich persönlich mag solche Geschichten sehr. Sie handeln von Heldenmut unter heute unvorstellbaren Bedingungen, sie handeln von Ehre, aber auch von Ehrgeiz. Bergsteiger werden das Buch ebenso lieben, wie jene, die gerne spannende Biografien lesen, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob alles, was dem jungen George Mallory angedichtet wurde, wirklich so passiert…

Es muss nicht geschminkt werden, es wirkt auch so.
Biografien / 1. Januar 2012

Erni Mangolds Leben ist voller Anekdoten und zahlreiche sind in dem Buch nachzulesen. Von Begegnungen mit bekannten Schauspielgrößen bis hin zu Begegnungen mit der „Obrigkeit“, der sie nicht gerade viel Respekt zollt. Sei es die Zeit der Nazis, die sie an sich vorbeiziehen sieht ohne größeren Schaden zu erleiden, oder die Zeit in den vielen Theatern in Wien bzw. Hamburg wo sie sich permanent gegen die Männer wehren muss, die – so scheint es – keinen Skrupel davor hatten, eine Frau in Bett zu kriegen, freiwillig oder unfreiwillig. Interessant ist der Umstand ihres Namens „Mangold“ – der nichts anderes ist als eine Umkehrungs ihres richtigen Namens Goldmann. Die Begründung dafür: es gab zu ihrer Zeit zu viele Nachnamen die auf -mann endeten! Was mich an dem Buch gestört hat, ist die Struktur, die zwangsläufig zu Wiederholungen führt. So liest man mehrmals über das unfreiwillige Leben als „Sexerl“ und die Abwehrversuche, ebenso über Begegnungen mit dem Intendanten Gustav Gründgens. Dafür bleiben manch andere Begegnungen eher knapp gehalten, wo man sich als Leser vielleicht mehr Information gewünscht hätte. An manchen Stellen im Buch habe ich eine detailiertere persönliche Meinung zum Weltgeschehen (auch wenn sich der Begriff „grauslich“ mehrfach wiederholt) und die Entstehung…