Weil jeder Gegenstand eine Geschichte hat …
Für die Seele / 6. September 2017

Anthony Peardew ist sehr einsam und das seit dem Tag als seine Verlobte unerwartet starb. Das war vor mittlerweile 40 Jahren und doch denkt er jeden Tag an seine geliebte Therese und daran, dass er ein Versprechen nicht halten konnte. Als Anthony stirbt, vermacht er das gesamte Haus und all seinen Besitz Laura, seiner Haushälterin, die ihm in den letzten Jahren zur lieben Freundin geworden war. Laura ist zunächst überfordert, als sie erfährt, welche „kleine“ Bedingung an der Erbschaft hängt: sie soll alle Gegenstände, die Anthony in 40 Jahren gesammelt und katalogisiert hat, nach Möglichkeit den rechtmäßigen Besitzern zukommen lassen. So steht Laura in einem Arbeitszimmer voller Regale, die bis an die Decke gefüllt sind mit Haargummis, Tassen, Spielsachen, Schirmen, Handschuhen und sogar einer Keksdose gefüllt mit Asche. Laura macht sich an die Arbeit begleitet vom Gärtner Freddy und der Tochter der Nachbarn, Sunshine, die über eine besondere Fähigkeit verfügt … Ruth Hogans Roman ist ein Erstlingswerk in fein geschliffener Sprache. Es ist eine wunderbare Geschichte voller Liebe und Traurigkeit, voller menschlicher Schicksale und Zufälle, wie sie das Leben oft mit sich bringt. Das Besondere an diesem Buch ist die Idee, dass hinter jedem Gegenstand ein menschliches Schicksal steckt. Eine…

.. es ist, was es ist – sagt die Liebe
Zum Nachdenken / 4. Februar 2011

So einfach, wie in der Überschrift, macht es sich der Autor nicht. Vielmehr versucht Richard D. Precht den Begriff der Liebe von mehreren Seiten zu beleuchten, ohne einen weiteren Ratgeber zu schreiben. Das war zum einen eine sehr mutige Idee und zum anderen ist die dem Autor hervorragend gelungen. Er sucht aus sämtlichen wissenschaftlichen Sparten jene Elemente zusammen, die den Begriff der Liebe erläutern oder eben auslassen. Man kann sich schließlich den Dingen auch nähern, indem man beschreibt, was es NICHT ist. Und so begibt sich der Autor auf eine Reise von der Evolutionsbiologie über die Soziologie und Psychologie bis hin zu allen Epochen der menschlichen Kultur um festzuhalten, was im Grunde flüchtig ist – die Liebe. Dabei erklärt er auch den Unterschied zwischen Emotion und Gefühl, stellt sich der Frage ob alles Leben Chemie ist (die Macht der Hormone) und räumt mit dem Irrglauben auf, dass Liebe selbstlos sei. Dabei begegnen einem die Idee der Romantik ebenso, wie die Frage in wie weit das Internet unsere Beziehungen zueinander verändert. All diese verpackt der Autor ist gut verständliche Worte. Er erklärt Fachbegriffe, stellt Thesen gegenüber, bringt alle Für und Wider und schafft es so ein „Best of“ zu diesem Thema…