Eine Klima-Allianz als Rettung für die Menschheit?
Zum Nägel kauen / 1. Februar 2021

Wir befinden uns im Jahr 2100, wo eine Gruppe Gelehrter sich zu einem gemeinsamen Meeting trifft. Das Thema: eine Retrospektive über die Geschehnisse, die im Jahr 2025 zu einer Klimaallianz und letztlich zur Rettung des Planeten führte. Blick zurück in die Anfänge des 21. Jahrhunderts, also in die Jetztzeit: Die ersten Klimauswüchse machen sich bemerkbar. Der Permafrost in Sibirien schmilzt dahin, ein Hurrikan verwüstet New Orleans, Waldbrände dominieren die Schlagzeilen. In dieser Zeit beschließen China, Russland und die USA fortan als eine Klima-Allianz aufzutreten, die von nicht wenigen als Klima-Dikatur verstanden wird. Das Ziel: der sofortige Stopp der Regenwaldrodungen, das massive Reduzieren von Fleischverzehr, das Forcieren von grüner Energie. Die Unruhen sind vorprogrammiert und natürlich sehen viele Industrien im wahrsten Sinne ihre Felle davonschwimmen. Da ist es nur naheliegend, dass ein elitärer Kreis versucht, dieser neuen grünen Diktatur einen Riegel vorzuschieben. Dirk Rossmann, der Autor, ist Unternehmer und führt in Deutschland, Tschechien und Ungarn eine Drogeriemarktkette. Im Epilog beschreibt er eine Szene, die real sein dürfte: eine Kartenrunde,  bei der auch Gerhard Schröder, damals noch Kanzler Deutschlands dabei war. Und er skizziert vage seine Idee von einem radikalen Umbruch, der ihm damals gekommen ist. Diese Idee hat er im vorliegenden…

Da sitzt ein Tintifax im weißen Haus
Zum Nachdenken / 11. März 2018

Donald Trump kann es selber nicht glauben. Gerade eben wurde der zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. Das war beileibe nicht sein Plan. Er wollte einfach nur die Bekanntheit und das Getöse nutzen, um sich selber noch bekannter zu machen – um Geld damit zu machen. Jetzt hat er plötzlich politische Verantwortung am Hals, sollte nachdenken, sich informieren, lesen. Nichts davon ist seine Stärke. Das Lesen nicht, das nachdenken schon gar nicht. Und so zieht in das weiße Haus eine Truppe wild zusammengewürfelter Menschen ein, die fortan die politischen Geschicke einer Weltmacht lenken sollen und zu einem Großteil weder politische Erfahrung haben, noch das Talent zur Politik. Jeder macht was ihm richtig erscheint, allen voran Trumps Tochter Ivanka und ihr Mann Jared Kushner. Und natürlich Steve Bannon, der es auf wundersame Weise geschafft hat, dass Trump überhaupt gewählt wurde. Um im Gegensatz zu Trump verfolgt er sehr wohl große politische Ziele, die kurz umrissen so aussehen: alles soll sich ändern und zwar rasch. Die Querelen im weißen Haus, die Machtkämpfe, die Pannen und nicht zuletzt das hochnotpeinliche Twittern von Donald Trump bestimmen seither die Schlagzeilen. Meist wird darüber gelacht. Dann taucht plötzlich dieser Koreaner auf und prahlt mit seinen…

Das Ende einer Großmacht
Zum Nägel kauen / 11. September 2017

Dies ist die Geschichte der Familie Chestnut, wie sie sich in einer möglichen Zukunft ab dem Jahr 2075 zugetragen haben könnte. Die Geschichte des zweiten amerikanischen Bürgerkriegs, der aufgrund von Klimaveränderungen seinen Lauf nahm, der das Land erneut entzweite und zu einem unbedeutenden Flecken Erde machte. Es ist die Geschichte von Sarat Chestnut, die mit ihrer Schwester und ihrem Bruder in einem Flüchtlingslager aufwächst, die einen feigen Angriff überlebt und fortan als Rebellin ihren Dienst für die Sache tut. Es ist aber auch die Geschichte einer Person, die letztendlich das ganze Land beinahe ausrottet, in dem sie eine Krankheit freisetzt – ausgerechnet am Wiedervereinigungstag, also am Ende eines langen Krieges. Der Autor Omar EL Akkad, wanderte von Ägypten nach Amerika aus und beschreibt im Grund das, was derzeit im nahen Osten passiert, nur unter umgekehrten Vorzeichen. Es ist Amerika, das sich zerfleischt, es sind die Flüchtlinge von dort, die überall mit Verachtung gestraft werden. Es ist der nahe Osten, der in seinem Roman aus seiner Asche steigt,  zu einem geeinten Reich zusammenfindet und großes Interesse daran hat, dass Amerika nicht wieder auf die Beine kommt. Es ist eine Zukunft, wie sie durchaus möglich erscheint: das Klima, das die Landkarte der Welt nachhaltig…

Ein Riese kommt selten allein.
Allgemein , Zum Nägel kauen / 6. August 2017

Themis, der Roboterriese, dessen Teile Dr. Rose Franklin vor 10 Jahren gefunden und zusammengebaut hat, steht vor einer neuen Herausforderung, als plötzlich in London ein weiterer Giant auftaucht. Größer, moderner und ganz offenbar schlagfertiger, denn einen ganzes Eck von London wird durch einen einzigen Lichtkreis pulverisiert. Und so tritt die alte Truppe wieder auf den Plan. Die beiden Piloten Kara und Vincent, die Themis steuern, der unbekannte Mann, der die Macht und die Mittel besitzt, der geheimnisvolle Mr. Burns, der sich als eine besondere Spezies offenbart und natürlich Dr. Rose Franklin, die eigentlich gar nicht da sein sollte, weil sie vor 4 Jahren starb … Auch die Fortsetzung von Giants ist ein unterhaltsamer und spannender Pageturner, der über weite Strecken nicht in der Erzählform, sondern in direkten Dialogen, die als Protokolle dargestellt werden, funktioniert. Gerade dieser Schreibstil ist es, der das Buch auch irgendwie so spannend macht. Die Geschichte selbst endet vielleicht nicht unbedingt so, wie man sich das erhofft, auch die Tatsache, dass ein 10jähriges Mädchen zum Wunderkind wird, mag unglaubwürdig erscheinen. Dennoch tut es dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Giants (2) Zorn der Götter, von Sylvain Neuvel, ISBN 978-3-453-53480-3

Mache Dinge passieren deshalb, weil man sich auf sie konzentriert und sie damit ins Zentrum des Bewußtseins rücken …
Zum Nägel kauen / 20. Dezember 2010

Ein dramatischer Wetterumschwung kündigt in Neuseeland einen nie dagewesenen Kälteeinbruch an – die südliche Hemisphäre scheint in Schnee und Eis zu versinken. Jon Foster, Wetterfrosch bei einem lokalen Fernsehsender, wird zudem in einen dubiosen Fall verwickelt, bei dem es um einen Wissenschaftler geht, der angeblich Experimente mit den Gedanken der Menschen gemacht hat. Dass ausgerechnet Foster darin verwickelt wird hat gute Gründe: er selbst war einmal Teil eines solchen Forschungsteams. Bald schon geraten die Dinge in allen Richtungen aus dem Ruder: das Wetter spielt verrückt, ein Wissenschaftler stirbt in einem Isolationstank, ein scheinbar Verrückter glaubt mit einem Cloudbuster das Wetter beinflussen zu können und eine Großmacht versucht eine Waffe zu entwickeln, die bald schon eine Gefahr für den Planeten darstellt… Bernd Steinhardts Thriller erinnert in seiner visionären Art stark an Frank Schätzings „Der Schwarm“. Auch wenn es in diesem Buch nicht um eine außerirdische Lebensform geht, so spielt doch eine bestimmte Lebensform eine große Rolle – die unseres Bewusstseins und was wir damit (mehr oder weniger absichtlich) verändern. Wir hören von primordialer Lebensenergie (die ursprünglichste Form von Energie). Wir hören von Hirnwellen des Planeten und letztendlich vom Quellcode unsere Bewusstseins. Die These: das Bewusstsein ist kein Empfänger sondern ein Sender…