Ans Limit gegangen

7. Februar 2011

Frank Schätzings neuer Thriller „Limit“ wurde nach seinem Megaerfolg „Der Schwarm“ mit Sehnsucht erwartet und wahrlich präsentiert sich sein neues Werk in epischen Ausmaßen, zumindest was die Seitenanzahl anlangt. 1.320 Seiten stark ist der Schmöker, das erfordert schon eine Menge Zeit.
Das Cover zeigt uns einen Mond und tatsächlich spielt die Handlung zumindest teilweise auf unserem Trabanten. Dieser Teil der Geschichte, deren Beschreibungen einem wirklich das Gefühl geben, auf ein 1/6 des Gewichtes zu schrumpfen und mitzuschweben, ist auch durchwegs spannend zu lesen. Genial ist z. B. die Beschreibung des Weltraumlifts, der ja so abwegig gar nicht ist. Ein Großteil der Geschichte ist jedoch nichts anderes als ein Kampf „Gut“ gegen „Böse“, wobei das Böse in Gestalt von Chinesen auftritt. Und das ist der Punkt, an dem mich persönlich das Buch – im Vergleich zum „Schwarm“ auch enttäuscht. Es ist ein Thriller in dessen Hauptrolle genausogut Bruce Willis stehen könnte und man kämpft sich wahrlich durch einige hundert Seiten, um endlich wieder am Mond zu landen!
Auch der Titel „Limit“ ist eigentlich nicht wirklich zu erklären – außer, dass der Bösewicht, der sich am Ende offenbart, sozusagen über das Limit hinausgegangen ist. Was beim „Schwarm“ eindeutig zuzuordnen war, ist bei „Limit“ eben einfach nur ein Titel. Mir hätte es besser gefallen, wenn das Buch mehr vom Mond gehandelt hätte und weniger von den Chinesen
Das Buch wird jenen gefallen, die dicke Bücher mögen, ein klassisches Rollenbild Gut vs. Böse sowie eine Sci-Fi-Geschichte, die derart plausibel klingt, dass man sich vorstellen kann, sie könnte in 10 Jahren Realität sein.
Am besten ist es wohl, das Buch NICHT mit dem „Schwarm“ zu vergleichen!

Limit
von Frank Schätzing, ISBN: 978-3462037043

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