Wir alle sind Marionetten unseres eigenen Denkens.

14. Februar 2011

John le Carré skizziert in seinem Thriller eine Szenario, wie es sich tagtäglich zutragen dürfte. Ein Illegaler wird verdächtigt nur aus einem Grund hier zu sein – um Unheil zu stiften. Gesucht werden immer nur Beweise, die DAFÜR sprechen, niemals aber dagegen. Und so entsteht ein Schauspiel, das einerseits geradezu krotesk paranoid ist, andererseits aber genausogut Realität sein könnte. Und wenn man das Buch gelesen hat fragt man sich, ob nicht vieles was passiert einzig aus dem Grund so eintrifft, weil irgendwelche Geheimdienstler Böses vermuten, wo nichts dahintersteckt. Eine Art selbstverfüllende Prophezeihung sozusagen. Das Buch dürfte all jenen Gefallen, die auch die Bücher von Robert Ludlum mögen. (Bourne-Trilogie, Ambler-Warnung etc.) Auch wenn dieses Buch weniger „actionreich“, dafür aber wesentlich subtiler ist.

Marionetten
von John le Carré, ISBN: 978-3550087561

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