Flache Geschichte, zweidimensionale Figuren, konstruiert
Entbehrlich / 22. Januar 2012

Ungeklärte Todesfälle in den Bergen Tirols bewegen einen wegen einer Krankheit frühpensionierten Polizisten, einen Anwalt und zwei Bergsteigerfreunde dazu eigene Recherchen anzustellen. Der Teufel wohnt im Gebirge … Eine Spielregel von mir besagt, dass mich ein Buch innerhalb von 100 Seiten soweit in den Bann ziehen muss, dass ich bereit bin es zu Ende zu lesen. Das ist eine sehr großzügige Regel, denn 100 Seiten können verdammt lang sein, wenn in ihnen so ziemlich alle Fehler der Schriftstellerei begangen werden. Das wären zunächst die Protagonisten, die über die Zweidimensionalität nicht hinauskommen, dann wären da die Versuche mittels Rückblenden einen Spannungsbogen zu erzeugen, was leider immer nur eine Notlösung ist, wenn die Rückblende selbst nur periphär etwas mit der Sache zu tun hat und schließlich wäre da noch der Schreibstil an sich, der an der Wortwahl – und deren Wiederholungen erkennen lässt, ob ein Autor sein Handwerk versteht oder nicht. Leider muss ich sagen, dass mich das Buch schon nach 30 Seiten geärgert hat, ich bis zu besagter Seite 100 gelesen habe, nur um es endlich schließen zu dürfen. Es gibt wahrhaft spannende Bergbücher – zwar nicht unbedingt Krimis – aber doch von einer Intensität, die einem das Gefühl gibt im…