Ich bin nicht imaginär …
Zum Heulen , Zum Lachen / 17. August 2013

Budo sieht aus wie ein Mensch, kann sprechen, laufen, durch geschlossene Türen gehen und hat sogar Ohren. All das ist nicht selbstverständlich, denn Budo existiert nur, weil Max ihn so geschaffen hat. Budo ist der imaginäre Freund des 8jährigen Max Delaney, der autistische Züge aufweist und sich dementsprechend schwer tut mit seiner Umwelt zu kommunizieren. Mit Budo hingegen kann er alles besprechen, mehr noch, sein Freund spielt mit ihm, beschützt ihn und steht Schmiere an der Klotür. Eines Tages jedoch hat Max ein Geheimnis, das er Budo nicht verraten will und kurz darauf muss Budo zusehen, wie Max in das Auto seiner Lehrerin steigt und verschwindet. Während die Polizei verzweifelt nach dem Jungen sucht und seine Eltern hilflos zuhause auf Nachricht warten, muss Budo einsehen, dass er sich der Umwelt nicht zeigen und somit auch nicht erklären kann, was geschehen ist. Und plötzlich hat Budo nicht nur Angst um Max, sondern auch um sich, denn: was passiert, wenn Max stirbt? Matthew Dicks schreibt das Buch als Budo und öffnet damit eine völlig neue Perspektive. Nicht nur, dass wir Bekanntschaft machen, mit den Eigenheiten von imaginären Freunden – von denen es natürlich mehrere gibt – Budos Gedanken konfrontieren uns auch mit…

Romantik im Schatten der größten Schiffskatastrophe
Biografien / 15. August 2013

Geschichten rund um die Titanic faszinieren auch über 100 Jahre nach dem Untergang. Und spätestens seit der Verfilmung hat jeder den Prunk in farbigen Bildern vor Augen. In dem vorliegenden Buch werden die Geschichten von 13 Ehepaaren erzählt, die sich auf der Titanic befanden. Für manche war es der pure Luxus überhaupt an Bord zu sein, für andere war es der krönenden Abschluss einer langen und teuren Hochzeitsreise, die früher von Reichen gerne nach Europa und Nordafrika gemacht wurde. Parallel zu den Geschichten der Paare, werden natürlich auch Einzelheiten über die Titanic und ihren spektakulären Untergang in Wort und Bild dokumentiert. Für Fans des Luxusliners ist es ein weiteres schönes Sammelwerk, das noch dazu sehr liebevoll gestaltet ist – MUST HAVE! Ich geh nicht ohne Dich 13 Hochzeitspaare auf der Titanic von Gill Paul, ISBN: 978-3836-92750-5

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl zu erfahren, auf welche Weise meine Tochter getötet wurde …
Biografien / 15. August 2013

… sagt ein Vater, der seine Tochter auf Utoya verloren hat. Sie war eines der 77 Opfer, die auf der Ferieninsel von einem Wahnsinnigen niedergestreckt wurde. Die Umstände, die dazu führten, dass so ein Massaker überhaupt möglich war, dass ein einzelner Mann schwerbewaffnet mit der Fähre übersetzt und dort über eine Stunde Zeit hat, sein Werk zu vollstrecken, machen einen Teil des Buches aus. Warum Anders Behring Breivik zum Mörder wurde, wie er denkt, und was an den Prozesstagen geschah, ist ein weiteres Element, das zur Sprache kommt. Der Hauptteil handelt jedoch von den Opfern, wie sie ihre letzten Stunden verbrachten, was mit ihnen auf der Insel passiert ist, die zur Falle wurde, wie ihre Eltern und Verwandten davon erfuhren und wie die Hinterbliebenen nun damit leben, dass sie ihre Kinder an einem unschuldigen Sommertag im Jahre 2011 für immer verloren haben. Das Buch zu lesen ist bitter. Und manchmal beschleicht einen das Gefühl von Voyeurismus, wenn man bis ins kleinste Detail von den Verletzungen liest, die die Überlebenden davongetragen haben. Aber es ist unbestritten eine Aufarbeitung eines Geschehnisses, das eine ganze Nation geschockt und erschüttert hat. Hoffentlich finden auf diese Weise die Menschen ihren Frieden … Die Tage danach…

Du musst hart an dir arbeiten, um deine Gedanken so zu ordnen, dass sie einfach werden …
Zum Studieren / 15. August 2013

Dieses Zitat, das von Steve Jobs stammt, erklärt den Beweggrund von Gerd Gigerenzer ein Buch über das Risiko zu schreiben. Denn – so die Überzeugung des Autors – unsere Welt ist zwar vernetzter geworden, was nicht gleichbedeutend damit ist, dass wir über mehr Wissen verfügen. Denn schließlich ist Wissen nicht Gewissheit, ebensowenig wie Glaube Ungewissheit ist. Dass Finanzsysteme dennoch den Eindruck vermitteln Gewissheit darüber zu haben, wie sich die Wirtschaft entwickelt oder welche Richtung die Börse einschlägt, ist eines von vielen Beispielen anhand denen uns Gerd Gigerenzer vor Augen führt, wie wir systematisch mit falschen Informationen Entscheidungen treffen. Kaum ein Arzt oder ein hochrangiger Manager versteht etwas von Statistik oder darüber, wie man sie zu kommunizieren hat. Da wird mit Zahlen und Prozenten hantiert, ohne ihre Zusammenhänge zu hinterfragen. Da werden im Gesundheitssektor Überlebensraten als Erfolgsmeldung verkauft, ohne über die Sterberate zu sprechen (Stichwort Früherkennung). Wer das Buch liest, braucht kein Mathematiker zu sein, um zu erkennen, was falsch läuft. Und wer das Buch liest, wird nie wieder einfach so auf das Wort seines Arztes oder auf die Empfehlung seines Bankberaters in Sachen Anlageformen vertrauen. Dabei ist das Ziel des Buches nicht, Panik oder Zweifel zu streuen, vielmehr geht es…