Weit unter den Erwartungen
Entbehrlich / 16. März 2014

Nick Dunne ist seit 5 Jahren mit Amy verheiratet. Just an ihrem 5. Hochzeitstags verschwindet seine Frau spurlos und alles deutet auf ein Gewaltverbrechen hin. So nach und nach stellt sich jedoch heraus, dass nicht alles so ist, wie es scheint… Als Thriller des Jahres wurde das Buch gefeiert, als absolutes Highlight und genau darum hab ich es mir auch gekauft. Doch am Ende ist es nichts anderes als ein mittelmäßiger Psychokrimi, der von zwei Perspektiven aus geschrieben wird. Einmal sind es die Erinnerungen von Nick, dann wieder die Tagebucheinträge von Amy. Beides liest sich dermaßen trivial, dass man sich manchmal schon fragen muss, ob das jetzt echte Schriftstellerkunst ist. Noch dazu, wo es – wie in so vielen Büchern der Gegenwart – immer wieder um Sex geht, um sexuelle Gewalt, und alles muss natürlich beim Namen genannt werden. Ich frage mich echt, ob es überhaupt noch einen Schriftsteller gibt, der ein gutes Buch schreiben kann, ohne das F-Wort zu verwenden? Von subtil kann hier keine Rede sein und das Ende selbst lässt mich auch nicht gerade erschaudern. Hab schon schlechteres gelesen, das ich besser bewertet habe – einfach deshalb, weil hier so ein Hype um nichts gemacht wird. Gone…

Ein Leben kann in zwei Sekunden scheitern
Zum Heulen / 3. März 2014

Byron Hemmings hat ein Problem: Seit ihm sein Freund James erzählt hat, dass dem Jahr zwei Sekunden hinzugefügt werden sollen, beobachtet er ohne Unterbrechung die Zeit. Just in dem Moment, als er im mit seiner Mutter und seiner Schwester im Jaguar unterwegs ist, passiert es. Der Sekundenzeiger springt nach vorne. In Panik hält er seiner Mutter die Uhr unter die Nase und exakt in diesem Moment, als die beiden Sekunden der Zeit hinzugefügt wurden, passiert der schreckliche Unfall. Von dem Moment an, ist in Byrons Leben nichts mehr wie es war. Zunächst ist da die Schuld, die seine Mutter aufgeladen hat, ohne wirklich etwas vom Unfall mitbekommen zu haben. Dann ist da noch sein Freund, der ihn dazu drängt, tätig zu werden. Und als die Dinge schließlich ins Rollen geraten, verlaufen sie gänzlich anders als Byron sich das gewünscht hätte. Was am Ende bleibt, ist ein tragischer Todesfall und der Verdacht, dass er – Byron – solche Situationen magisch anzieht. Rachel Joyce zweites Buch ist meiner Meinung nach sehr viel spannender als die Geschichte von Harold Frys Wanderung. Es bleibt permanent das mulmige Gefühl aufrecht, dass da noch sehr viel Schlimmeres folgt und bis zuletzt  ist auch nicht klar, was…