Wenn die Wissenschaft die Existenz Gottes widerlegt …
Zum Nägel kauen / 7. Oktober 2017

Als Robert Langdon von einem seiner ehemaligen Schüler, dem Computergenie Edmond Kirsch, eine mysteriöse Einladung ins Guggenheim Museum nach Bilbo erhält, ahnt er nicht, dass er einmal mehr mit dem Glauben konfrontiert wird. Doch diesmal geht es der Religion an sich an den Kragen, denn Edmond Kirsch behauptet, auf die elementaren Fragen der Menschheit „Woher komme ich“ und „Wohin gehe ich“ Antworten gefunden zu haben, die sämtliche Glaubensgemeinschaften der Welt endgültig ins  Reich der Märchen und Fantasien schicken würde. Die Präsentation wird zum Schauplatz eines Attentats und der berühmte Symbolforscher aus Harvard findet sich bald in ein Komplott wieder, in dem das spanische Königshaus ebenso verwickelt ist, wie Würdenträger dreier Weltreligionen und eine mysteriöse katholische Sekte, die enorme Macht zu besitzen scheint. Angeleitet von Winston, einer von Edmond Kirsch geschaffenen künstlichen Intelligenz, irrt Robert Langdon durch die dunkle Nacht von Bilbao bis nach Barcelona in die berühmte Sagrada Famiglia. In seiner Begleitung die schöne Ambra Vidal, ihres Zeichens Kuratorin des Guggenheim Museums und Verlobte des spanischen Kronprinzen. Wer die Bücher von Dan Brown kennt, weiß, dass es immer um historische Gebäude geht, um mystische Geschichten und jede Menge Symbole. Man kann getrost neben dem Lesen der Lektüre Wikipedia aufsuchen und wird vieles bestätigt finden….

In welchem Glauben findet man Halt?
Zum Nachdenken / 15. Dezember 2016

Rudolf Taschner ist eigentlich Mathematiker. Umso erstaunlicher, dass er sich mit einem Thema beschäftigt, dass so gar nicht mit Formeln belegbar ist – dem Glauben. In seinem Werk nimmt er uns mit auf eine Gedankenreise zu den möglichen Standpunkten des Glaubens: Ist es die Geschichte, an die man glaubt? Oder die Kunst? Ist es die Natur oder die Kirche? Ist es der Genuss oder das Ich? Der Autor zwingt einem dabei keineswegs ein Endergebnis seiner Gedanken auf, sondern lässt vielmehr Raum für die eigenen Gedanken und die Frage: Ja, woran glaubst du eigentlich? Was gibt dir Halt in schweren Zeiten? Was macht dir Mut? Rudolf Taschner führt den Leser unterhaltsam, wertfrei und mit offenem Geist durch die Vielfalt an Glaubensrichtungen, die es einem Menschen ermöglichen, seinem Leben einen Anker zu geben. Ein paar interessante Sätze aus dem Buch: „Man fühlt sich frei, wenn man weder inneren Druck noch inneren Widerstand spürt.“ „Es scheint schwer zu fallen, das Leise zu ertragen, weil es den Horizont der eigenen Existenz allzu intensiv erweitert, die Belanglosigkeit fühlen lässt.“ „Das Gewissen ist das Wissen um das Gute.“ „Der Forschergeist des Menschen will vom Staunen zum Wissen gelangen, von der Ahnung zur Klarheit.“ „Die Geschichte ist mächtig….

Und führe uns nicht in Versuchung …
Zum Nägel kauen / 4. Dezember 2016

Der Papst ist tot und die Augen der Ganzen Welt sind auf den Vatikan gerichtet. Dort sollen 117 Kardinäle einen neuen Hirten der katholischen Kirche bestimmen. Kurz vor Beginn der Konklave taucht ein weiterer Kardinal auf, von dem niemand bislang etwas wusste. Es ist der Kardinal von Bagdad. Das Konklave beginnt und gleich nach der ersten Abstimmung kristallisieren sich die Favoriten heraus. Doch nach und nach tauchen Informationen auf, die die Wahl immer wieder neu beeinflussen, bis schließlich im 8. Wahlgang eine Überraschung ansteht. Der neue Papst wird den Namen Innozenz tragen … Robert Harris ist ein Meister der Spannung und schafft es in den unterschiedlichsten Themenbereichen ein Meisterwerk abzuliefern. Immer wieder lesenswert. Konklave, von Robert Harris, ISBN 978-3-45327072-5

Der Blick in die katholische Zukunft
Zum Studieren / 6. Dezember 2015

Welche Beweggründe mag man wohl haben, wenn man ein Buch in der Zukunft schreibt und darüber berichtet, wie sich die Kirche verändert? Andreas Salcher, der Co-Autor von „Alles oder nichts“ behauptet, dass er schon als Kind mit seinem Religionslehrer diskutiert habe. Aber wie bei allen Büchern von Andreas Salcher vermute ich dahinter einfach nur Kalkül. Zuwenig „revolutionär“ erscheint mir sein Blick in die Zukunft, denn: wenn man schon so ein Buch schreibt, dann versucht man wohl gewagteres als nur einen amerikanischen und in der Folge indischen Papst. Sicher: ein weiteres vatikanisches Konzil ist eine schöne Idee, und dass dieses sozusagen weltweit stattfindet und nicht nur im Vatikan ist auch interessant. Doch selbst Andreas Salcher sieht in seiner skizzierten Zukunft keinen Platz für Frauen als Priester, auch wenn sie in den Verantwortungen nachrücken. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass es nur ein Herumgerede ist, aber bei weitem nicht absolut visionäres oder gar sensationelles. Sogesehen ist der Blick in die kirchliche Zukunft nett zu lesen, wird aber keine Spuren hinterlassen, obwohl es stark den Eindruck hat, dass dies der Plan des Autors ist – sozusagen das Pferd von hinten aufzäumen. Warum wird Teilhard de Chardin so dermaßen stark in den…

Dieses Buch macht aus keinem Atheisten einen Gläubigen
Zum Nachdenken / 24. Januar 2011

In diesem Interviebuch steht der Papst persönlich Rede und Antwort! Keine kritische Frage wird ausgelassen, vom Kindesmissbrauch bis zu den Kirchenaustritten werden unliebsame Themen ebenso erörtert, wie die persönlichen Ziele des Papstes, der unter seinem weltlichen Namen Joseph Ratzinger eine Buch über den Menschen Jesus geschrieben hat. Und doch will keine Freude beim Lesen aufkommen. Als kritischer Gläubiger wartet man vergeblich auf eine Art „Erlösung“, die Wort, die der Papst spricht, dringen nicht durch, weil sie sich viel zu viel an der Oberfläche bewegen. Dies ist zum Teil auch die Schuld des Autors, der immer wieder Fragen stellt, in denen die Antworten bereits aufgelegt sind. Oftmals ist da zu lesen, dass der Papst sagt „Da gebe ich Ihnen recht“. Auch wenn der Autor vermutlich der Welt damit einen Gefallen tun wollte, indem er kircheninterne Probleme zur Sprache bringt, so frage ich mich, ob diese Fragen am Ende irgendetwas bewirken? Aus meiner Sicht ist dieses Buch eine vertane Chance – hier hätte sich der Papst, als Vertreter Christi wahrlich profilieren können, vielmehr hat er sich allzu weltlich und von alltäglichen Problemen überhäuft gezeigt. Ich habe das Buch nicht schlecht gefunden …. aber ich bin unzufrieden! ————————————————————- Trotzdem waren ein paar ganz…