Alter ist vor allem Ansichtssache.
Für die Seele , Zum Nachdenken / 20. August 2017

Es kommt der Tag, da beginnt es zu zwicken und zu zwacken – nicht nur körperlich, sondern auch mental. Man merkt, dass man nicht mehr gewillt ist, gewisse Dinge hinzunehmen, oder aber, dass es immer öfter Dinge gibt, die einen schlichtweg nerven. Ist es das Alter, dass uns da zu schaffen macht? Wird die Seele, der Geist, mit dem Alter träge? Ist es nicht nur der Körper, der dem Zerfall ausgesetzt ist, sondern sind es auch die Gedanken? Uwe Böschemeyer nimmt in seinem neuen Buch, die Wehwehchens genauer unter die Lupe. Das Gute dabei: er nimmt sie nicht allzu ernst! Vielmehr versucht der bekennende Logotherapeut und Theologe uns auf jenen Pfad zu führen, der da lautet: es geht auch anders –  und zwar immer – und zwar in jedem Alter. Ja, man kann sich über vieles Sorgen machen, man muss aber nicht. Und ja, man kann sich immer öfter die Sinnfrage stellen, oder darauf vertrauen, dass der Sinn ein uns durchflutendes Energetikum ist, dass man nur finden muss. Sicher, jene, welche gerade in einer Krise stecken, mögen vielleicht die Stirn runzeln. Aber der Autor sagt mit keinem Wort, dass es leicht wäre. Er zeigt vielmehr in ganz vielen Sätzen auf,…

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Für die Seele / 16. Oktober 2011

Ein Buch von Elisabeth Lukas zu lesen ist in jeder Hinsicht ein erbaulicher Vorgang. Sei es, weil man etwas über die Logotherapie lernt oder weil man für sich selbst soviel Gutes entdecken kann. Auch diesmal zeigt die Autorin in ihrem Buch die verschiedenen Lebenssituationen auf, die mitunter zu psychischen Problemen führen und die mittels Logotherapie einen positiven Ausgang finden. Dabei ist das Buch kein Ratgeber im klassischen Sinn, nach dem Motto: „Tu dieses oder jenes“. Es ist auch kein Erfahrungsbuch im klassischen Sinn. Es sit vielmehr von allem etwas: Da werden Lebenssituationen von Patienten ebenso herangezogen, wie Ratschläge erteilt, dem ganze übergeordnet ist es jedoch ein Blick auf die Logotherapie, die erahnen lässt, welches Potenzial da dahinter steckt. Wie alle Bücher von Elisabeht Lukas kann ich auch hier nur meine beste Empfehlung abgeben! Zitate: „Nicht das Empfangene sollte über uns bestimmen, sondern das zu Gebende soll uns leiten.“ „Wie oft sind es erste die Ruinen, die den Blick freigeben in den Himmel.“ „Wer für nichts da ist, für den ist nichts da.“ „Das Freisein der Räder bedeutet nicht zwingend, dass sie sich in die richtige Richtung bewegen.“ „Im Sinnvakuum erlischt die Freude.“ „Wo alle Worte zuwenig wären, da ist jedes…

Aus der Sinnfindung wächst die Selbstachtung
Zum Studieren / 22. April 2011

Elisabeth Lukas‘ Reihe „Heilkunst und Lebenskunst in der Logotherapie“ beschäftigt sich mit vielen Aspekten des Lebens und wie sie in schwierigen Situationen durch logotherapeutische Unterstützung zu bewältigen sind. Im vorliegenden Buch spricht Frau Lukas das Thema Sucht an und meint damit jedoch weit mehr als nur die Drogen- oder Alkoholabhängigkeit. Die Sucht nach Anerkennung (deren Ausbleiben in die Depression führt) wird ebenso besprochen, wie die Sehn“sucht“ nach dem Tod (Selbstmord). Und gerade, weil die Autorin das Thema so breit streut, ist dieses Buch ein Allrounder für alle Lebensfragen. Das Buch beginnt zunächst mit der Erläuterung jener Risikofaktoren, die einen Menschen in eine Art Sucht treiben können. Gleichzeitig erklärt die Autorin aber auch, dass es vielmehr gilt die „schützenden Faktoren“ zu finden, also jene Faktoren, die einen Menschen davor bewahren, in eine Abhängigkeit zu fallen. Ihr Credo: „Es geht darum das Gute zu festigen und nicht das Schlechte zu bekämpfen.“ Viktor Frankl selbst hat in der Frage, welch geistig-seelischen Elemente den Menschen vor Krankheit bewahren gesagt:“In der Hinwendung zu einer faszinierenden Sache, einem selbstgesteckten Ziel, einem Werk oder einem geliebten Menschen wird das eigene Dasein als sinnvoll und das Leben lebenswert erlebt. Das Glücklichsein stellt sich dann eher in Form einer…

… weil selbst eine Schneeflocke Gewicht hat
Für die Seele / 12. Januar 2011

Das Leben taucht jeden von uns in Licht und Schatten. Tage der Freude kommen und gehen ebenso wie Tage der Trauer und des Verlustes. Und doch verharren wir in den „dunklen Tagen“ oftmals länger als gut ist und manchmal kommt uns die Sinnfrage, die letztendlich durch den Nebel eines Verlustes oder eines Schmerzes nicht mehr beantwortet werden kann. Die Logotherapie nach Viktor Frankl beschäftigt sich mit der Sinnbefragung – gerade in schwierigen Zeiten. Kann eine Krise, eine Krankheit oder ein Schmerz nämlich in einen begreifbaren Sinnzusammenhang gestellt werden, wird das Leben erträglicher. Mehr noch: der Mensch kann daraus gestärkt hervor gehen! Im vorliegenden Band geht es verstärkt um die Verbindlichkeiten und ihre Bedeutung für die seelische Gesundheit. Gemeint sind damit die Bindung an einen Ort (die Sehnsucht des Menschen nach Heimat), die Bindung an ein Vorhaben (weg vom Daseinsprovisorium hin zu etwas, das dem Leben Sinn gibt) sowie die Bindung an eine Person (das was wir Liebe nennen). Jede Bindung, die man eingeht birgt die Möglichkeit in sich, etwas zu verlieren. Diese Vergänglichkeit ist allgegenwärtig und es bedarf schon öfter im Leben einer Korrektur der Einstellung zu einer Sache, einer Person, um daran nicht zu zerbrechen. Frankl hat dazu die…

Sinn kann (nur) gefunden werden
Für die Seele / 20. Dezember 2010

Mit diesem ersten Band einer längereren Reihe gewährt uns die Autorin einen ersten Einblick in die Logotherapie nach Viktor Frankl. Sie beleuchtet dabei hauptsächlich den Aspekt der Depression und wie sich diese nicht nur selbst in den letzten Jahren verändert hat, sondern wie sich auch die Therapien verändern. Anhand anschaulicher Beispiele erläutert sie die Unterschiede zwischen endogener Depression (jemand KANN aufgrund fehlender Neurotransmitter nicht mehr nach dem Sinn suchen), reaktiver Depression (jemand WILL nicht mehr nach dem Sinn suchen – meist nach einem Verlusterlebnis), neurotische Depression (jemand sucht nach dem FALSCHEN.) Die noogene Depression (der Mensch sieht, dass er nicht seinem ureigensten Wesen gemäss leben) nach Frankl hingegen ist jenes geistige Vakuum, wenn man einfach keinen Sinn mehr sieht. Das können ältere Menschen sein, die nicht mehr wissen, wozu sie gut sind, das können auch Menschen sein, die lange arbeitslos sind oder jene, denen mehrere Schicksalsschläge den Glauben daran genommen haben, dass das Leben überhaupt Sinn macht. Man könnte es auch Wertevakuum über einen längeren Zeitraum nennen. Elisabeth Lukas zeigt dem interessierten Leser nicht nur die Unterschiede, sondern auch die Wege aus der jeweiligen Problematik und offenbart uns damit einen neuen und überaus sympathischen Zugang zur Psychotherapie. In vielen sehr…